12.03.2002

WETTBEWERB

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Microsoft mit Zugeständnissen an die EU

Microsoft zeigt im Wettbewerbsstreit mit der EU-Kommission erstmals Kompromissbereitschaft.

Mehrere Änderungen der Software sollen nun die Kompatibilität fremder Programme mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows verbessern, kündigte ein Unternehmenssprecher in Redmond an. Man wird technische Details zu einigen Internet-Funktionen von Windows offen legen.

Betroffen davon seien das Sicherheitsprotokoll Kerberos und das Internet-Protokoll "Common Internet File System".

Das Unternehmen hoffe, damit die Bedenken der Brüsseler Behörde auszuräumen.

Beschwerde des Microsoft-Rivalen Sun

Seit über drei Jahren untersuchen die Wettbewerbswächter in Brüssel, ob sich Microsoft seine starke Position auf dem Markt für PC-Betriebssysteme rechtswidrig zu Nutze macht, um den Wettbewerb auf anderen Märkten zu behindern.

Wenn die Kommission feststellt, dass Microsoft gegen das EU-Kartellrecht verstoßen hat, kann sie eine Strafe bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes von 26,8 Milliarden USD verhängen sowie eine Änderung der Geschäftspraktiken verlangen.

Die Untersuchung der EU-Kommission war durch eine Beschwerde des Microsoft-Rivalen Sun angestoßen worden.

Sun baut leistungsfähige Server-Rechner, die ohne Windows funktionieren, und - so die Beschwerde - mit Windows-PCs nicht reibungslos kommunizieren können, weil Microsoft nicht alle technischen Informationen zu seinem Betriebssystem veröffentlicht hat.