Microsoft mit Zugeständnissen an die EU
Microsoft zeigt im Wettbewerbsstreit mit der EU-Kommission erstmals Kompromissbereitschaft.
Mehrere Änderungen der Software sollen nun die Kompatibilität fremder Programme mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows verbessern, kündigte ein Unternehmenssprecher in Redmond an. Man wird technische Details zu einigen Internet-Funktionen von Windows offen legen.
Betroffen davon seien das Sicherheitsprotokoll Kerberos und das Internet-Protokoll "Common Internet File System".
Das Unternehmen hoffe, damit die Bedenken der Brüsseler Behörde auszuräumen.
US-Kartellprozess: Kein Ende absehbar
In den USA ist der Beginn der Anhörung über die von neun
US-Staaten geforderten härteren Strafen gegen den Softwarekonzern
wieder um eine Woche verschoben worden.

Beschwerde des Microsoft-Rivalen Sun
Seit über drei Jahren untersuchen die Wettbewerbswächter in Brüssel, ob sich Microsoft seine starke Position auf dem Markt für PC-Betriebssysteme rechtswidrig zu Nutze macht, um den Wettbewerb auf anderen Märkten zu behindern.
Wenn die Kommission feststellt, dass Microsoft gegen das EU-Kartellrecht verstoßen hat, kann sie eine Strafe bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes von 26,8 Milliarden USD verhängen sowie eine Änderung der Geschäftspraktiken verlangen.
Die Untersuchung der EU-Kommission war durch eine Beschwerde des Microsoft-Rivalen Sun angestoßen worden.
Sun baut leistungsfähige Server-Rechner, die ohne Windows funktionieren, und - so die Beschwerde - mit Windows-PCs nicht reibungslos kommunizieren können, weil Microsoft nicht alle technischen Informationen zu seinem Betriebssystem veröffentlicht hat.
Sun klagt weiter gegen MS
Sun hatte Ende letzter Woche im kalifornischen San Jose eine
weitere Klage gegen Microsoft eingereicht. Der Softwarekonzern soll
nach dem Willen seines Konkurrenten dazu verpflichtet werden, Suns
Softwareplattform Java zusammen mit dem neuen Windows XP
auszuliefern.
