14.01.2002

NACHSPIEL

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Nur ein Server blieb von Yline

Hauptschuldner der insolventen Yline ist laut Kreditschutzverband [KSV], der sich auf den Masseverwalter bezieht, die FPÖ. Das insolvente Softwarehaus fordere rund 1,45 Mio. Euro von den Freiheitlichen, sagte KSV-Insolvenzexperte Michael Schütz am Montag.

Die FPÖ bestreitet das und sieht sich umgekehrt als Gläubiger von Yline. Yline-Masseverwalter Christoph Stapf wollte unter Berufung auf laufende Verhandlungen vorerst nicht kommentieren.

Gegenüber der ebenfalls insolventen Tochter i-online hat Yline Forderungen von mehreren 100 Mio. ATS angemeldet. Von den Masseverwaltern würden diese Forderungen aber bestritten, sagte i-online-Aufsichtsrat Friedrich Scheck.

Spannende Geldflussanalysen

Die beauftragten Gutachten sollen im ersten Halbjahr 2002 abgeschlossen sein. Die Geldflussanalyse werde dabei besonders spannend sein, sagte ein Sprecher des Masseverwalters.

Böhm hat laut KSV bisher keine Angaben gemacht, wohin das Geld verschwunden sei. Für KSV-Insolvenzexperte Schütz steht fest, dass es sich bei Yline um eine "reine Geldvernichtungsmaschine" gehandelt hat. Außer einer Reihe von Beteiligungen an anderen Gesellschaften sei bisher noch kein Geschäftszweck klar geworden, so Schütz.

Auch Stapf hatte es zu Beginn der Prüfung als Hauptaufgabe angesehen, herauszufinden, "welcher Tätigkeit Yline nachgegangen ist".

Nur ein Server blieb übrig

Anlegervertreter Wilhelm Rasinger prüft derzeit eine Klage gegen den Ex-Yline-Chef, aber auch gegen den Aufsichtsrat und den Wirtschaftsprüfer.

Für die immerhin rund 220 Gläubiger der insolventen Yline schaut es derzeit düster aus. Angemeldet wurden laut KSV bis 21. Dezember Forderungen von insgesamt 54,43 Millionen Euro, anerkannt wurden bisher "ein paar Millionen". Tatsächlich werden nach derzeitigem Stand 22,38 Mio. zu berücksichtigen sein, sagte Schütz.

Zu Verwerten gebe es bei Yline allerdings nur noch einen Server, betont Schütz.