Telekoms scheuen UMTS-Investitionen
54 Prozent der Telekommunikations-Unternehmen planen bis zum Jahr 2004 keine Investitionen in UMTS.
Das ist das ernüchternde Ergebnis des "Branchenkompass Telekommunikation", den die Unternehmensberatung Mummert + Partner [M+P] in München vorstellte.
Mummert + Partner hat diese Studie in Zusammenarbeit mit dem Manager Magazin und dem F.A.Z.-Institut erstellt. Die Berater befragten dabei 100 Führungskräfte der wichtigsten deutschen Telekommunikationsunternehmen nach ihrer Investitionsstrategie und Markteinschätzung.
"Fehlende Geschäftsmodelle und Anwendungen"
Betrachtet man das Ergebnis, sieht es für UMTS düster aus.
Demnach wollen 54 Prozent der TK-Unternehmen wegen fehlender
Geschäftsmodelle und Anwendungen bis 2004 überhaupt nicht in den
neuen Mobilfunkstandard investieren. Sie warten vielmehr, bis sich
die Unsicherheit im UMTS-Geschäft gelegt hat.
"UMTS-Aufbau unmöglich"Kooperationen sollen Kosten senken
Ihre Zurückhaltung bei Investitionen wird die Unsicherheit allerdings nicht gerade verringern. Die investierenden Firmen wiederum legen dem Branchenkompass zufolge ihren Fokus auf die UMTS-Technik, weniger jedoch auf Anwendungen.
79 Prozent der befragten Unternehmen sehen bei Geschäftskunden die größte Chance, Geld zu verdienen. Um ihre Kosten so niedrig wie möglich zu halten, setzen fast 80 Prozent der Telekoms auf Kooperationen.
Keine Killerapplikationen
Weiterhin ratlos bleiben die Unternehmen allerdings bei der Frage, mit welchen Anwendungen sich die hohen UMTS-Lizenzkosten amortisieren lassen. Eric Czotscher vom F.A.Z.-Institut sprach daher gar von der "Phantasielosigkeit der Branche". Die Mehrheit der Befragten erwartet lediglich bei Internet- und Informationsdiensten hinreichend hohe Deckungsbeiträge.
