Microsofts Deal mit Prozessgegner AOL
Zwei der Generalanwälte von 19 US-Bundesstaaten, die sich als Nebenkläger dem Microsoft-Prozess angeschlossen haben, haben am Dienstag versichert, dass Bundesstaaten und der Hauptkläger, das US-Justizministerium, an einem Strang ziehen würden, was den weiteren Verlauf des Prozesses betreffe.
Die Stellungnahme wurde durch einen Bericht von Cnet ausgelöst, der auf einer Gerichts-Mitschrift basierte, in der von "abweichenden Ansichten" unter den Klägern die Rede war.
Abkommen mit AOL
Microsoft verfolgt seinen betont versöhnlichen Kurs gegenüber dem Erzrivalen im "Browser War", America Online, offenbar konsequent weiter. Am Dienstag gaben die Redmonder bekannt, dass man ein Lizenzierungsabkommen mit AOL für den Vertrieb von Microsofts DirectX-Multimedia-API-Software unterzeichnet habe.
"Wir sind sehr glücklich, dass DirectX 7.0 auch über AOL vertrieben wird", sagte Ted Hase, Produktmanager für DirectX bei Microsoft, was angesichts von 20 Millionen AOL-Kunden verständlich ist.
In der Branche wird dieser Deal, der Microsoft direkt zugute kommt, als Kompensation dafür angesehen, dass Microsoft den seit Monaten laufenden Angriff auf AOLs Instant Messenger offenbar endgültig abgeblasen hat [siehe URL ganz unten].
Die bekannten US-Konsumentenschützer Ralph Nader und James Love forderten, Microsoft solle gezwungen werden, seinen Internet-Explorer abzugeben, sobald der Zeitpunkt für Konsequenzen aus dem Prozess gekommen sei. Ein Sprecher Microsofts war nicht ganz überraschend der Meinung, dass dieser Vorschlag in "die falsche Richtung" führe.