23.11.1999

KARTELL

Bildquelle: Microsoft

Microsoft wehrt sich gegen Sammelklage

Der US-Softwarekonzern Microsoft setzt sich gegen eine Zivilklage von privaten PC-Nutzern aus Kalifornien zur Wehr. Firmensprecher Tom Pilla bezeichnete die von drei erfahrenen Anwälten eingereichte Klage als "ohne jede Grundlage".

Microsoft habe stets im Sinne der Verbraucher gehandelt und auf diese Weise enorm viel zum technischen Fortschritt und zu niedrigeren Preisen beigetragen. Beispielsweise werde das Betriebssystem Windows in den USA heute zu 89 Dollar [86,3 Euro| 1.188 ATS] verkauft. Die vergleichbaren Systeme der Konkurrenten Apple und IBM kosteten dagegen 99 beziehungsweise 149 Dollar.

Sammelklage

Der Konzern muss sich seit Montag über das laufende Kartellverfahren wegen Monopolmissbrauchs hinaus mit der Zivilklage auseinander setzen. Die Anwälte reichten die Sammelklage im Namen von Millionen von PC-Nutzern bei Gericht in San Francisco ein, wie die Kanzlei Gross & Belsky mitteilte. In der Anklageschrift werfen sie Microsoft vor, sein Monopol bei den Betriebssystemen benutzt zu haben, um seine Software "Windows" überteuert zu verkaufen. Zur Höhe der geplanten Forderungen äußerten sie sich noch nicht. Die "New York Times" zitierte Experten, laut denen Sammelklagen den Konzern Hunderte Millionen Dollar kosten könnten. Microsoft bekomme dadurch einen zusätzlichen Anreiz, sich im Kartellprozess mit den US-Behörden zu vergleichen.