MediaOne-Übernahme verzögert sich
Die geplante Übernahme der US-Telefongesellschaft MediaOne durch den Konkurrenten AT&T wird sich einem Zeitungsbericht zufolge auf Grund umfangreicher Überprüfungen durch die Wettbewerbsbehörden in den USA um einige Monate verzögern. AT&T werde die Übernahme wohl erst im zweiten Quartal 2000 und nicht, wie bisher geplant, im ersten Jahresviertel abschließen können, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf nicht genannte Kreise.
Jede Verzögerung wird sich dem Zeitungsbericht zufolge negativ auf die Pläne von AT&T auswirken, künftig auch in Ortsnetzen Telefongespräche anzubieten. AT&T ist der größte US-Anbieter von Ferngesprächen.
AT&TDer spätere Abschluss der Übernahme werde vor allem dadurch verursacht, dass das US-Justizministerium bei AT&T um weitere Informationen zu der Übernahme im Volumen von 54 Mrd. Dollar nachgesucht habe, heißt es in dem Bericht. Unter anderem prüfe das Justizministerium den Kauf eines Minderheitsanteils an Time Warner Entertainment durch AT&T. Die Time-Warner-Tochter ist im TV-Kabelnetzgeschäft tätig und bei Hollywood-Produktionsstudios aktiv.
Auch die Auswirkungen auf das gemeinsam von Time Warner und MediaOne betriebene Internet-Service Roadrunner stünden wegen der Mehrheitsbeteiligung von AT&T an dem Konkurrenten ExciteAtHome zur Überprüfung durch die Wettbewerbshüter an. Im Anschluss daran werde sich noch die US-Telekomaufsichtsbehörde FCC mit der geplanten Fusion beschäftigen, hieß es weiter.