Reaktionen auf Vodafone-Angebot
Nach dem Angebot über 124 Milliarden Euro [1.706 Mrd. ATS], das Vodafone heute Morgen den Mannesmann-Aktionären gemacht hat, haben zuerst die Mitarbeiter der Mannesmann-Mobilfunk GmbH [D2] reagiert.
Sie demonstrierten spontan gegen das feindliche Angebot. Etwa 800 Mitarbeiter versammelten sich vor der größten D2-Niederlassung in Ratingen bei Düsseldorf, stimmten Parolen gegen Vodafone und Pfeifkonzerte an.
Fallende Kurse
Die Mannesmann-Aktie stieg in Frankfurt zwar zu Handelsbeginn bis 214 Euro. Aber als die Details des Übernahmeangebots klar wurden, stürzte der Kurs ab. Am Nachmittag kostete die Mannesmann-Aktie 194,90 Euro. Das waren 6,1 Prozent weniger als am Vorabend. Zu Beginn der Übernahmespekulationen am 3. November hatte der Kurs 145,10 Euro betragen.
Auf dem Londoner Aktienmarkt fiel die Vodafone-Aktie bis zum frühen Nachmittag um 7,5 Pence auf 276 Pence. Der Kurs der von Mannesmann erworbenen Mobilfunkfirma Orange gab um 73 auf 1.815 Pence nach.
Empfehlungen an Aktionäre
Investment-Spezialisten gaben den umworbenen Mannesmann-Aktionären inzwischen unterschiedliche Empfehlungen, je nach Langfristigkeit ihrer Anlage.
Bei der Münchener HypoVereinsbank geht der Daumen nach unten: "Wir halten das Angebot auch in der modifizierten Form für einen strategisch orientierten Investor nicht für attraktiv und empfehlen, es nicht anzunehmen."
Die Frankfurter Commerzbank will keine dezidierte Empfehlung an die Kunden aussprechen: "Wir weisen aber auf die Risiken bei einem Umtausch hin; die Entscheidung müssen die Kunden dann selber treffen", sagt ein Sprecher der Bank.
Aber es gibt auch andere Stimmen auf dem Markt: Für den kurzfristig orientierten Anleger "macht es Sinn, das Angebot anzunehmen", sagt ein Analyst einer Privatbank, der nicht genannt werden möchte. Er hält den Preis von Vodafone durchaus für attraktiv. Langfristig seien die Anleger aber besser bei Mannesmann aufgehoben.