Mehr Geld für Echelon
Ein Gesetzesentwurf, der das Budget rund um US-Informationsdienste betrifft, rumort derzeit im US-Senat. Wie die hoch seriöse Federal Computer Week berichtet, soll dort auch ein Geldzuschuss unbestimmter Höhe für die Abhöranlagen bei Menwith Hill in England eingeplant worden sein.
Menwith Hill ist zentraler Abhör-Knotenpunkt für "Echelon", ein elektronisches Überwachungs-Netzwerk, das von der National Security Agency [NSA] gesponsert wird.
Die Abhörbasen kommen anscheinend mit dem rasanten Wachstum der elektronischen Kommunikation nicht ganz zurecht. "Obwohl die NSA durch das explosive Verbreiten von wirtschaftlicher Kommunikation und Computertechnologien vor einer gewaltigen Herausforderung steht, hat sie bis dato nicht viel dagegen geboten", kritisiert beispielsweise der Republikaner Sanford Bishop jr. Sein konkreter Vorschlag: "Dauernde Budgetzuschüsse, um die schwindende Abhörmacht der NSA zu beheben".

Das globale Abhörsystem aus der Zeit des Kalten Krieges kann elektronische Kommunikation wie E-Mail, Telefon, Fax, Satellit, Mikrowellenverbindungen und Glasfaser-Verkehr mitschneiden bzw. belauschen. Echelon kam im Vorjahr ins Kreuzfeuer der internationalen Kritik, als das Scientific and Technological Options Committee des EU-Parlaments das Thema aufgriff und eine vollständige Untersuchung versprach.