19.11.1999

ROBOGAT

Bildquelle: ORF

Roboter-Feuerwehrmann für Tunnelbrände

Wenn es im Tunnel brennt, könnte künftig ein Roboter rasch helfen, das Feuer zu löschen und Verletzte zu bergen. Laut den Plänen des italienischen Erfinders Domenico Piatti soll der Roboter-Feuerwehrmann,genannt Robogat, auf einer Schiene zum Einsatzort fahren, die in Straßentunneln seitlich oder an der Decke montiert werden kann.

Robogat wird über Radiofrequenzen von einer Zentrale außerhalb des Tunnels gesteuert und kann sich dem Brandherd mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h nähern. Dort zapft der technische Helfer eine im Tunnel verlegte Wasserleitung an. Er pumpt daraus bis zu 3.000 Liter pro Minute und richtet den Strahl gezielt auf das Feuer.

Feuerfest

Außerdem ist er mit einer Vorrichtung ausgestattet, die Feuerwehrleute an den Ort des Geschehens transportieren oder verletzte Menschen in Sicherheit bringen kann. Der ferngesteuerte Feuerwehrmann ist fünf Meter lang und hat einen Durchmesser von gut einem Meter. Eine Haut aus zwei Lagen Mineralfasern und einer Stahlschicht dazwischen macht den automatischen Helfer feuerfest; er erträgt bis zu 1.000 Grad Celsius.

Anders als menschliche Helfer kann Robogat unabhängig von der Windrichtung durch Qualm und giftige Gase auf dem kürzesten Weg zum Brandherd vordringen. Es ist für Stollen mit einer Länge von bis zu zwölf Kilometern geeignet.

Wäre ein solches Gerät im Montblanc-Tunnel verfügbar gewesen, in dem es bei einem Brand im März dieses Jahres 41 Todesopfer gab, hätte er den Menschen schon nach sechs Minuten zu Hilfe eilen können.

Die meisten Opfer starben innerhalb der ersten Viertelstunde. Erfinder Piatti, Sicherheitsingenieur bei der Feuerwehr in Neapel, hat Robogat bereits patentieren lassen. Er sucht nun nach Geldgebern, um einen Prototyp bauen zu können.