Dot.com-Sterben erfreut Auktionshäuser
Wenn eine der kurzlebigen Firmen der Internet-Branche pleite geht, bleibt virtuell zwar nichts davon übrig, wohl aber materiell.
Und da im kalifornischen Silicon Valley, der Heimat unzähliger Internet-Firmen, mittlerweile eine pro Tag Konkurs anmelden muss, häufen sich dort die Überreste und fallen den vermeintlichen Profiteuren der Pleitewelle in den Schoß - den Auktionshäusern.
Ungebremster Anstieg der Pleiten
Die Pleitewelle der Dot.coms geht weiter. Nach einem dramatischen
Anstieg der Pleiten im Jahr 2000 wird für 2001 eine weitere
Korrekturphase erwartet. Dementsprechend drastisch war auch schon
der Anstieg der Entlassungen in diesem Jahr. Rund 40.000 Stellen
sind allein in der US-Internet-Branche gestrichen worden.

Drei Milliarden unter dem Hammer
Auktionator Ross Dove, dessen Unternehmen DoveBid schon seit 1937 die Überbleibsel gescheiterter Unternehmen versteigert, glaubt, dass dies nur der Anfang ist. "Wir haben noch nicht einmal zehn Prozent der Pleiten erlebt, die es im Endeffekt geben wird."
Am Ende der Pleitewelle werde ein Vermögen von mindestens drei MIlliarden USD [3,24 Mrd. Euro] unter den Hammer gekommen sein, meint der Auktionator.
Nach einer Statistik von WebMergers.com, die das Internet-Geschäft beobachten, haben von Jänner 2000 bis Jänner dieses Jahres 270 Internet-Firmen dicht gemacht, davon 70 Prozent in den zurückliegenden vier Monaten. Allein im Jänner 2001 waren es 49 Konkurse.
Eine schwache Eigenkapitalbasis, verschärfter Wettbewerb und die Flucht der Investoren aus dem High-Tech-Sektor werden im kommenden Jahr die meisten Einzelhändler im Internet aus dem Geschäft drängen. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen Forrester Research.
