21.01.2001

WAP WAR MAL

Bildquelle: fuzo

Jetzt erobert i-Mode Europa

Japans größter Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo will mit seinem populären mobilen Internet-Dienst i-Mode auch in Europa den Durchbruch schaffen.

Ein Grundsatzabkommen darüber sei mit der niederländischen KPN Mobile und dem italienischen Branchenführer Telecom Italia Mobile [TIM] geschlossen worden, teilte NTT DoCoMo Ende der Woche in Tokio mit.

KPN Mobile und NTT DoCoMo würden darüber hinaus im März ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, um ab Ende 2001 oder Anfang 2002 i-Mode-Dienste anzubieten.

Kombinierte i-Mode/WAP-Telefone

Mit i-Mode wollen die Partner nach eigenen Angaben die Zeit nutzen, bis die schnellen UMTS-Mobilfunknetze der dritten Generation in Europa flächendeckend verfügbar sind.

KPN Mobile erklärte in Den Haag, Ziel des Joint-ventures mit NTT DoCoMo sei es, Online-Spiele, E-Mail, Bildübertragung und Bankgeschäfte per Handy zu ermöglichen. Zudem seien ortsbezogene Dienste geplant wie Informationen über nahe gelegene Restaurants, Parkmöglichkeiten oder Staus.

Laut KPN Mobile verhandeln die Partner mit mehreren Geräteherstellern über den Bau neuer Mobiltelefone, die i-Mode auf der Basis der bisher üblichen WAP-Technik unterstützen. "Kombinierte i-Mode/WAP-Telefone werden frühestens Ende 2001 zur Verfügung stehen", erklärte das Unternehmen.

NTT DoCoMo als unangefochtener Mobilfunk-Pionier

NTT DoCoMo will im Mai in Japan weltweit erstmals Mobilfunknetze der dritten Generation [UMTS] in Betrieb nehmen, die weit höhere Übertragungsraten und damit auch ein besseres Herunterladen von Musik und bewegten Bildern ermöglicht. Neben einen Video-Download bietet NTT DoCoMo seit Anfang dieser Woche auch Musik zum Download per Handy an. 500 Songs wurden in Zusammenarbeit mit japanischen Plattenfirmen zum Abrufen für Handynutzer ins Mobilfunknetz gestellt. Die Titel konnten zunächst angehört werden; zum Abspeichern auf kleinen Speicherkarten fielen Gebühren an.

Angebot zunächst regional begrenzt

NTT DoCoMo ist seit vergangenen Jahr mit 15 Prozent an KPN Mobile beteiligt, die wiederum 75 Prozent am deutschen Anbieter e-plus hält.

Die neuen Dienste sollen zunächst den rund 33 Millionen Kunden von KPN Mobile und TIM in Deutschland, Italien, Belgien und den Niederlanden angeboten werden.

i-Mode auch in Amerika

Im November hatte NTT DoCoMo den milliardenschweren Einstieg bei der Mobilfunk-Tochter des US-Telefonkonzerns AT&T bekannt gegeben.