20.01.2001

MELISSA 2.0

Bildquelle: fuzo

Der Wurm geht wieder um

Der Ende März 1999 erstmals massenhaft verbreitete Makro-Virus "Melissa" ist in einer neuen Variante im Netz unterwegs.

Da er in einem Word-Dokument für den Macintosh steckt, wird er nicht von allen Virenscannern erkannt.

Der von den Virenforschern "W97M.Melissa.W" getaufte Wurm verbreitet sich nach bekannter Manier: Wird das infizierte Dokument geöffnet, verschickt er sich an 50 Empfänger aus dem Outlook-Adressbuch.

Zuvor deaktiviert er die Sicherheitseinstellungen für Makros in Word. Die neue Melissa-Variante infiziert trotz des Mac-Dokuments auch Windows-PCs.

Infizierte Systeme an neuem Registry-Eintrag erkennbar

Die verschickten Mails tragen den Betreff "Important Message From" plus dem Namen des Kontaktes in Outlook. Allein die unkorrekte Großschreibung sollte schon stutzig machen. Derartige Mails sollten ungelesen gelöscht werden.

Bereits infizierte Systeme lassen sich an einem neuen Registry-Eintrag im Zweig "HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\" erkennen. Dort findet sich der Eintrag "Melissa?" mit dem Wert "...by Kwyjibo". Der Registry-Zweig selbst wird von Office erzeugt und darf nicht gelöscht werden, wenn Office nicht ohnehin neu installiert werden soll.

80 Millionen Dollar Schaden

Der ursprüngliche Melissa-Wurm war das erste Schad-Programm, das sich über die Sicherheitslücken von Microsoft-Software massenhaft verbreiten konnte.

Es breitete sich in noch nie dagewesener Geschwindigkeit aus und verursachte auch den bis dahin größten wirtschaftlichen Schaden durch ein Virus.

Mindestens 45 Millionen Rechner von Ford über das Weiße Haus bis zur deutschen Bundesregierung wurden befallen. Sein Autor, David L. Smith, steht inzwischen vor Gericht. Der Schaden soll 80 Millionen Dollar betragen haben.