Gerüchte um Abgang Sundts als TA-Chef
"Ich bin am Ende einer langen Reise", kommentierte Telekom Austria-Generaldirektor Heinz Sundt nicht ohne Stolz den Start der Aktie der Telekom an der New Yorker Börse. Mittlerweile hoffen die TA-Aktionäre, dass der Sturzflug der TA-Aktie endlich sein Ende erreicht. Die Aktie schloss heute in Wien bei einem Kurz von 6,02.
Telekom Austria wurden im Wochenverlauf um knapp mehr als 12 Prozent in den Keller geschickt. Eine Gewinnwarnung, wonach das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisation für 2000 um 10 bis 15 Prozent geringer ausfallen dürfte als Analysten geschätzt hatten, ließ den Aktienkurs am Donnerstag um rund 17 Prozent einbrechen. Davor hatten Telekom Austria ihre zu Jahresanfang gestartete Erholung fortgesetzt und bereits über der 7-Euro-Marke notiert.

Mitten ins Kursmassaker platzt jetzt das Gerücht, dass Sundt demnächst Rudolf Streicher als ÖIAG-Chef nachfolgen soll. Dabei ist Sundt erst seit rund zehn Monaten TA-Vorstandsdirektor.
Spekulationen, ob sein Abgang bei der Telekom Austria mit dem (Miss)Erfolg des TA-Börsegangs in Zusammenhang steht, werden laut.
Ad personam
Heinz Sundt studierte an der damaligen Hochschule für Welthandel
Betriebswirtschaftslehre, bevor er von 1969 bis 1986 bei IBM in
Marketing und Vertrieb in leitender Funktion tätig war. Von 1986 bis
1989 leitete er bei IBM die Telekom- und Netzwerk-Services Division.
1989 wechselte Sundt als Vertriebs- und Marketingleiter zur Neupack
GmbH, einer Tochter des Verpackungskonzerns Mayr Melnhof. Von 1996
bis April 2000 war Sundt Generaldirektor der TA-Tochter Mobilkom
Austria. Am 11. April wurde Heinz Sundt zum TA-Vorstandsdirektor
gekürt.

Mit dem Abgang von Rudolf Streicher als ÖIAG General soll es im früher traditionell "roten" Bereich von ÖIAG, Bahn und Post einen lebhaften Postentausch geben, lassen einschlägige Kreise verlauten.
Heinz Sundt soll als ÖIAG-Chef- dem Vernehmen nach - ein FPÖ-Mann zur Seite gestellt werden. Damit wäre auch der Abgang von Johannes Ditz aus der ÖIAG programmiert. Ihm wird Interesse an der Nachfolge von Helmut Draxler als ÖBB-Chef nachgesagt, der angeblich das Handtuch werfen will.