Apple im Dunkeln, Intel ohne Kaffee
Die aktuelle Energiekrise in Kalifornien überrascht die meisten Einwohner des US-Bundesstaates trotz der monatelangen Debatte um die Stromknappheit - offensichtlich müssen sich die Kalifornier erst an den Gedanken gewöhnen, dass Konsum auch Grenzen haben kann.
54 Prozent der Kalifornier, wollten Umfragen zufolge nicht glauben, dass der US-Bundesstaat in einer Stromkrise steckt - bis den verschuldeten Verteilerbetrieben nichts anderes mehr übrig blieb, als eine Million Menschen vorübergehend vom Netz abzuhängen.
"Das hat uns wachgerüttelt", gesteht Bill Calder von Intel. Sein Unternehmen hat allerdings vorgesorgt, auch wenn es von der Abschaltung diesmal nicht betroffen war. Dieselgeneratoren sollen im Falle eines Blackouts die mehrere hunterttausend Quadratmeter große Bürofläche mit Strom versorgen.
Pech hatte hingegen Apple, das am Mittwoch etwa eine Stunde ohne Strom blieb.
"Wir sind mit unseren Lieferkapazitäten einfach am Ende", gesteht Jim Detmers von der Regulierungsbehörde für die Stromversorgung, Cal-ISO [California Independant System Operator]. Die Stromlieferanten stöhnen unter der Last eines Gesetzes zur Marktliberalisierung aus dem Jahr 1996, das den Stromerzeugern erlaubt, die Preise beliebig zu erhöhen. Die Verteiler hingegen müssen sich bei den Abgabepreisen an die Verbraucher an strenge Vorgaben halten.

Kein Kaffee, keine Kopien
Viele IT-Firmen hatten sich schon im Sommer vergangenen Jahres mit Notstromaggregaten eingedeckt, als eine Hitzewelle zu Stromausfällen führte.
Bei Oracle arbeiten Techniker rund um die Uhr, um die Dieselgeneratoren zu überprüfen.
"Ich habe nur wenig Hoffnung für morgen, sollten sich die Verbraucher nicht zum Stromsparen entschließen", sagt Terry Winter, Vorsitzender der Regulierungsbehörde Cal-ISO.
"Wir bitten die Bürger, so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen." Das hat sich zumindestens Intel schon zu Herzen genommen: Die Lichter wurden heruntergedreht, Kopierer und Kaffeemaschinen abgeschaltet.