18.01.2001

POLITIK

Politische Online-Werbung als Eigentor

Politische Online-Werbung im Internet kann zum Eigentor werden und den Erfolg eines Kandidaten bei unentschlossenen Wählern signifikant beeinträchtigen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Reaktionen von US-amerikanischen Wählern auf Online-Banner der Präsidentschaftskandidaten untersucht hat.

Während 42 Prozent der unentschlossenen Wähler, die keinen Online-Bannern ausgesetzt waren, dem Demokraten ihre Stimme gaben, entschieden sich 60 Prozent derjenigen, die ein Bush-Banner gesehen hatten, letztlich für Gore.

Bei den republikanischen Wählern

war der Effekt im Vergleich dazu wesentlich weniger stark ausgeprägt. In Summe scheinen Wähler im Alter zwischen 35 und 49 doppelt so oft Gore gewählt zu haben, wenn sie Online-Banner gesehen hatten.

Nur spärliche Budgets für Online-Wahlkampf

Die Ausgaben für Online-Werbung waren im vergangenen US-Wahlkampf vergleichsweise spärlich: Nur ein zehntel Prozent der politischen Werbebudgets wurde dafür aufgewendet.

Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass das Internet eine sehr wirksame Umgebung für so genannte "negative Werbung" darstellen könnte. "Kombinieren Sie das Gesicht eines ungeliebten Kandidaten mit einer negativen Message, das könnte recht gut ziehen", meint Roger Stone, Direktor von Junos Online-Voting-Abteilung.