Intel kauft angeschlagenen Netzwerkspezialisten
Intel will den Netzwerkspezialisten Xircom für 748 Millionen USD [rund 793 Mio. Euro] oder 25 USD pro Aktie kaufen. Der Prozessorhersteller reagiert damit direkt auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen von Xircom, die weit unter den Erwartungen liegen.
Die Gelegenheit scheint damit für Intel günstig: Xircom hat nach eigenen Angaben im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001 [bis 31. Dezember] 2,65 Millionen Euro Verlust gemacht, Vorjahreszeitraum waren es noch mehr als 16 Millionen Euro Gewinn.
Xircom ist durch die Umstellung von herkömmlichen PC-Karten und kabelgebundenen Geräten auf Embedded-Lösungen für mobile Geräte ins Trudeln geraten.
Mit der Übernahme soll das anders werden. Xircom verspricht sich durch Intel direkten Zugang zum Silizium, Intel dagegen kann auf Xircoms Know-how hinsichtlich kleiner Formfaktoren zurückgreifen und damit seine Netzwerk-Produktpalette auf Notebooks und andere mobile Endgeräte ausweiten.

Partner-Kauf
Beide Unternehmen haben bereits bei der Entwicklung des Mini-PCI-Busses für Notebooks zusammengearbeitet.
Intel beteiligte sich 1997 mit einem Sechs-Prozent-Anteil an Xircom. Indirekt kauft sich Intel auch in den UMTS-Markt ein.
Xircom hat mit Nortel Networks vereinbart, gemeinsam drahtlose Modems für UMTS-Geräte zu entwickeln. Ziel des Abkommens ist, als Erste mit einem solchen Modem auf dem Markt zu sein.
Für die 1.900 Beschäftigten von Xircom soll sich durch die Übernahme laut Xircom-Chef Dirk Gates nichts ändern. Es seien "im Moment" keine Entlassungen geplant.