Vorurteile gegenüber Microsoft
Das US-Justizministerium hat größte Mühe, die Interviews des Microsoft-Richters Thomas Penfield Jackson in ein neues Licht zu rücken: Nachdem der Vergleich Bill Gates' mit Napoleon für Schlagzeilen gesorgt hat, versucht das Ministerium den Richter dennoch als unbefangen darzustellen.
"I think he has a Napoleonic concept of himself and his company, an arrogance that derives from power and unalloyed success, with no leavening hard experience, no reverses", sagte Jackson in einem Interview mit dem "The New Yorker"-Magazin. Weiters bezeichnete er Microsoft-Chefanwalt William Neukom als wenig clever.

"Diese Kommentare beweisen weder eine Befangenheit, noch lassen sie den Anschein einer Befangenheit aufkommen", argumentiert das Justizministerium wenig überzeugend. Es gebe keinen Grund, die Unparteilichkeit des Richters anzuzweifeln.
Das US-Justizministerium und 19 US-Bundesstaaten haben das Berufungsgericht ersucht, das Urteil zur Zerschlagung des Softwarekonzerns Microsoft zu bestätigen. Bezirksrichter Thomas Penfield Jackson hatte Microsoft voriges Jahr für schuldig befunden, seine marktbeherrschende Stellung beim Betriebssystem Windows missbraucht zu haben, um damit den Vertrieb seines Internet-Browsers Explorer zu fördern. Er hatte am 7. Juni die Zerschlagung des Konzerns in zwei Unternehmen angeordnet. Dagegen hatte Microsoft Berufung eingelegt.