eBay-Hacker geschnappt
Ein Mitarbeiter des US-Atomwaffenlabors Los Alamos ist als mutmaßlicher Hacker festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft in San Francisco teilte mit, dem 21-jährigen Jerome T. Heckenkamp werde vorgeworfen, 1999 als Student der Universität von Wisconsin in die Computersysteme großer Unternehmen eingedrungen zu sein.
Konkret geht es um Hacks bei eBay im März 1999, bei Exodus Communications im darauf folgenden August, bei Juniper Networks [August und November 1999] und bei Lycos, ebenfalls im November.
Unter seinen Pseudonymen "MagicFX" und "Magic" soll Heckenkamp auch Datenverkehr abgehört haben. Zudem soll er Zeugen zur Falschaussage gedrängt haben. Die Festnahme sei am Dienstag erfolgt.
Hohe Haftstrafe droht
In Laborkreisen hieß es, alle Vorwürfe bezögen sich auf die Zeit vor seiner Einstellung in Los Alamos im Juni 2000. Der Festgenommene habe keinen Zugang zu vertraulichen Daten gehabt. Aus FBI-Kreisen verlautete allerdings, dass Heckenkamp auch während seiner Tätigkeit in Los Alamos in der Hacker-Szene aktiv geblieben sei und Nachwuchs-Hackern via IRC-Kanäle Tipps gegeben haben soll. Heckenkamp drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Los Alamos in New Mexico wurde 1942 von der US-Regierung als Kernforschungszentrum eingerichtet. Dort wurden die erste Atom- und Wasserstoffbombe entwickelt. Im Dezember 1999 wurde der ehemalige Mitarbeiter Wen Ho Lee wegen des fahrlässigen Umgangs mit vertraulichen Daten festgenommen. Seitdem sind die Sicherheitsmaßnahmen in dem Labor wiederholt untersucht worden.
