Warten auf neue Chello-Gebühren
Die Ankündigung des Breitbanddienstes Chello, Daueruser eventuell mit einer höheren Gebühr belegen zu wollen, hat Anfang der Woche Empörung unter den FuZo-Lesern ausgelöst.
Dutzende Leserbriefe und Hunderte Foren-Meldungen haben einen wunden Punkt der Chello-User offen gelegt - nämlich die offensichtlich mangelnde Qualität des Netzwerkes.
Ein Gutteil der Probleme, so die Ansicht der Chello-Geschäftsführung, werde durch die Dauer-Downloader verursacht: In 14 Monaten hat sich der Datenverkehr versechsfacht, die Leitung nach Amsterdam würde zu Spitzenzeiten mit bis zu 250 Megabit pro Sekunde belastet.
Einer FuZo-Umfrage zufolge, an der mehrere tausend Leser teilgenommen haben, ist der Großteil der Leser bereit, ab einem bestimmten Downloadkontingent mehr zu zahlen. Die Schmerzgrenze liegt bei den meisten bei fünf Gigabyte pro Monat. Eine große Anzahl von Lesern will "auf keinen Fall" mehr zahlen, sondern, wie in Leserbriefen angedeutet, zu ADSL-Angeboten wechseln. "Wenn schon Downloadlimit, dann wenigstens in einem halbwegs flotten Netz", so ein Leser.

Für heute oder morgen will die Chello-Geschäftsführung Maßnahmen bekannt geben, um die Downloadlust vieler Chello-User zu dämpfen. Die Zähmung könnte, wie stark angedeutet, durch eine Gebührenerhöhung für die Top-Downloader erfolgen.
Vor allem MP3-Files und Dateidownload aus den Binary-Newsgroups [Usenet-Diskussionsforen, in denen auch Dateien in mehreren Tranchen gepostet werden] machen dem Chello-Netz laut UPC Telekabel am meisten zu schaffen.
Diese Tendenz ist aus den Kabel-Netzwerken der USA bekannt [z.B. @Home], dort behilft man sich aber mit stärkeren Anbindungen, die für den Provider freilich billiger sind als hier zu Lande.
Enduser erhalten so eine 2.048-Kbit/s-Download- und eine 512-Kbit/s-Upload-Rate. Auch dort gibt es ähnliche Probleme wie im Chello-Netz, die Kabelbetreiber arbeiten auf Grund der DSL-Konkurrenz schon seit Monaten mit Hochdruck an einer Leistungsverbesserung.
Chello-User in Tirol sind übrigens von der etwaigen Gebührenerhöhung nicht betroffen.
