08.01.2001

TEIL I

Bildquelle: FuZo

Der neue Linux-Kernel - upside down

Ohne großes Getöse wurde die finale Version von Linux 2.4 am 4. Jänner von Linus Torvalds vom Stapel gelassen. "Es ist einfach besser", lautete die Botschaft des gestressten Kernel-Managers.

Am Anfang standen Linus und sein 386er-Rechner. Und der Entschluss, dafür ein neues Betriebssystem zu schreiben. Einige Jahre und Tausende Programmzeilen später erblickt Linux 2.4.0 das Licht der Welt.

Wie es sich für einen Major Release gehört, haben die Programmierer etliche Anwenderschnittstellen gehörig überarbeitet, um den Gesamtaufbau kohärenter und die Leistungsfähigkeit durchschlagender zu machen.

Neu konzipiert: Das Gerätedateisystem DevFS

Dadurch wird allerdings auch ein Update einer Reihe von Anwendungen notwendig. Der PPP-Daemon ist davon ebenso betroffen wie beinahe jedes Programm, das intensiv mit dem Kernel in Wechselwirkung tritt.

Herauszuheben ist sicher auch das neu implementierte Gerätedateisystem DevFS, das über eine eigens eingezogene Kompatibilitätsebene auch mit Programmen verträglich ist, die nach der alten Logik arbeiten.

Die Hersteller kommender Distributionen werden darüber entscheiden, wie tief greifend und wie rasch die praktische Implementation von DevFS durch den Update bereits existierender Programmpakete unterstützt wird.

Riesiges Reservoir an Gerätetreibern

Selbstredend unterstützt Linux 2.4 mit einer noch größeren Schar an Gerätetreibern mehr Hardware als jemals zuvor. Ein Vergleich mit der Kompatibilitätstabelle vor dem Kauf eines neuen Systems ist jedoch weiterhin empfehlenswert. Denn für allzu neue Hardware kann die erforderliche Unterstützung im Moment auch noch fehlen.

Und da wäre noch die Frage, wie viel Speicher Linux 2.4 eigentlich benötigt, denn es soll ja Betriebssysteme geben, die mit jedem neuen Release gar nicht genug davon bekommen können.