Bald eine Milliarde PCs am Internet
Einen Tag bevor Bill Gates den Prototyp der X-Box vorstellen wird, läutete Intel-Chef Craig Barrett am Freitag mit der Eröffnungsrede der Consumer Elekronik Show 2001 in Las Vegas die Ära des Extended PC ein.
Im Herzen des PCX [PC eXtended] schlägt ein Intel Pentium-4-Prozessor, der mit einer Vielzahl neuer Software-Produkte laut Barrett, den Umgang mit Internet und Heim-PC revolutionieren soll.
"Der PC steht im Zentrum des digitalen Universums und das Universum dehnt sich aus" philosophierte Barrett und fügte hinzu, dass schon bald eine Milliarde PCs ans Internet angeschlossen sein werden.
Anders als Microsofts Xbox,
die eine eigene Plattform darstellt, arbeiten die neuen
Peripherie-Geräte am besten mit einem PC zusammen, betonte Barrett
wiederholt.

Bandbreite und Leistungsfähigkeit des Extended PC
demonstrierte Barrett mit Hilfe neuer PC-basierter
Konsumerprodukte wie einem MP3-Player und einem Web-Pad, das Intel
schon Anfang der Woche in Santa Clara vorgestellt hat.

Barret: Der Stellenwert des PC wird wachsen
Als Beispiel diente der Prototyp von Intels Web-Pad, das die Internet-Verbindung des PCs nutzt. Wenn das Web-Pad beispielsweise auf ein Plug-In trifft, mit dem der integrierte Mozilla-Browser nichts anfangen kann, dann läuft der Prozess auf dem angeschlossenen PC ab.
Den PC beschreibt Barrett als das "Zentrum des digitalen Universums" und gleichzeitig als das "Zentrum des Internets". "Es wird mehr und mehr Geräte rund um den PC geben, so dass der Stellenwert des PCs in der Gesellschaft wachsen wird." so der Intel-Chef.
Barrett zeigte die Einsatzmöglichkeiten
von PCX unter anderem am Beispiel eines "Media Centers", das
einen speziellen PC als eine Art Heimserver nutzt - dort liegen
sowohl statische Bilder als auch digitale Videos, die das Media
Center schnurlos an anderen Bildschirme im Haus sendet. Den
Heimanwender im Visier folgen Einsatzfelder wie das Digitalisieren
von Musik und Bildbearbeitung. "Mit dem Extended PC bekommt der
Heim-PC mehr Aufgaben und der Anwender steht im Zentrum seiner
eigenen Internet Erlebniswelt", so Barret.

Blick in die Zukunft mit Skyline
Die Anwendung Skyline war die wohl beeindruckendste Präsentation. Das Programm empfängt Satellitenbilder und projiziert sie auf eine topologische Landkarte.
Barrett vergrößerte das 3D-Modell der gesamten USA so lange, bis ein kleiner Stadtteil von Los Angeles inklusive einzelner Häuser und Golfplatz zu sehen war.
In einer späteren Pressekonferenz beantwortete der Intel-Chef vor allem die Fragen danach, wie Intel neben der Vielzahl von Anbietern von Web-Pads, Handys, PDAs und anderen auf der Show gezeigten Geräten bestehen will.
Barret glaube nicht,
dass Geräte wie der Pocket Concert MP3-Player oder das bisher namenlose Web-Pad zukünftig einen Teil von Intels Umsatz stellen werden. "Wir wollen neue Anwender gewinnen und neue Einsatzgebiete für den PC aufzeigen, wir versuchen nicht unser Geschäft zu ändern," so Barrett. (ssp)