Grenzöffnung für IT-Arbeitskräfte gefordert
In einer Interview mit der am Freitag erscheinenden Ausgabe des Magazins "Format" fordert Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl eine befristete Grenzöffnung für IT-Spezialisten aus dem Osten.
Nach Leitls Vorstellungen sollen mindesten 4.000 Spezialisten aus den Ländern der EU-Beitrittskandidaten nach Österreich kommen.
"Wir brauchen mindestens 4.000 solcher ausländischen Spezialisten. Am besten wäre es, die Vorschläge von Innenminister Ernst Strasser und Arbeitsminister Martin Bartenstein gleichzeitig zu verwirklichen", sagte Leitl.
Leitl schlägt vor, mit den EU-Beitrittskandidaten "bilaterale Verträge abzuschließen, um für solche Spezialisten die Grenzen befristet zu öffnen".

Umschichtung
Auch Arbeitsminister Martin Bartenstein kündigt im Gespräch mit dem Magazin einen neuen Vorstoß zu ausländischen IT-Fachkräften an:
Er werde sich demnach in den nächsten Tagen noch einmal mit seinem Parteikollegen Strasser zusammensetzen, "um innerhalb der bestehenden Zuwanderungsquote die Zahl der Schlüsselarbeitskräfte auf 2.000 zu verdoppeln".
Kosovo-Quote
Das Wirtschafts- und Arbeitsministerium hat heute die von Ressortchef Martin Bartenstein vertretene Linie in Sachen Schlüsselarbeitskräfte richtig gestellt und präzisiert: Demnach habe Bartenstein vorgeschlagen, zwei nicht mehr ausgenützte Sonderquoten für den Familiennachzug aus dem Kosovo für den Zuzug von Schlüsselarbeitskräften umzuwidmen. Daraus würde sich eine Verdoppelung der Quote für Fachkräfte von derzeit 1.000 auf rund 2.000 ergeben - ohne dass der Familiennachzug tatsächlich in Mitleidenschaft gezogen werde, erklärte ein Experte aus dem Arbeitsministerium. Gleichzeitig bliebe von einer solchen Maßnahme die vorgesehene Gesamt-Zuwanderungsquote von 8.518 Personen unberührt.