E-Entertainment statt E-Commerce
Obwohl ganze Armeen von E-Shops das Netz am liebsten in einen kommerziellen Marktplatz verwandeln würden, bleibt es vorerst in erster Linie ein Werkzeug für Recherche und Kommunikation.
Zu diesem Schluss kommt eine jüngste Studie des britischen "Pew Internet Project", nachdem Forscher die kommerziellen Internet-Aktivitäten der vergangenen Weihnachstsaison untersucht haben.
Ihre Resultate sind für E-Commerce-Jünger ernüchternd. Demnach haben 51 Millionen Menschen E-Mail zur Planung ihrer Feiertage verwendet, 30 Millionen haben elektronische Grußkarten an Verwandte und Freunde verschickt, aber nur vergleichsweise bescheidene 22 Millionen Menschen haben tatsächlich Geschenke online eingekauft.
Doch auch die Online-Käufer
haben den Großteil ihrer Weihnachtseinkäufe in der "realen Welt"
getätigt. "Das Reservoir der Online-Käufer war dieses Jahr größer
denn je, weil immer mehr Menschen über einen Zugang zum Netz
verfügen. Dennoch ist die Zahl derer, die nach einem Online-Einkauf
zu früheren Gewohnheiten zurückkehren, signifikant. 22 Prozent der
Internet-User, die im Jahr zuvor online eingekauft haben, haben es
diesmal nicht mehr getan", so die Studie.

Sehen, Hören, Fühlen
85 Prozent der E-Commerce-Verweigerer gaben an, dass sie das Produkt auch sehen, hören oder fühlen wollen, bevor sie es kaufen.
75 Prozent haben eine inhärente Abneigung, ihre Kreditkarteninformationen sowie persönliche Informationen über das Internet zu senden.
52 Prozent erinnerten sich, dass sie in der realen Welt bessere Preise gesehen hätten. Und 45 Prozent glaubten nicht, dass die Geschenke rechtzeitig eintreffen würden.
Online-Shopping um durchschnittlich 4.900 ATS
Die zum E-Commerce Konvertierten haben online durchschnittlich 330 Dollar [4.900 ATS] ausgegeben. 45 Prozent der Websurfer haben online nach Geschenkideen gesucht, 32 Prozent haben das Web für den Preisvergleich genutzt.
Das Netz wird in erster Line dazu genutzt, um interessante Produkte zu entdecken und vor dem Einkauf einen ausführlichen Preisvergleich durchzuführen, resümiert die Studie.
Ob aggressive Bannerwerbung dazu wesentlich beitragen kann, sei mehr als fraglich. Sinnvoll zum Aufbau des Kundenvertrauens seien hingegen die Gewährleistung von Webserver-Sicherheit und Privatsphäre sowie die Betonung konsumentenfreundlicher Geschäftspraktiken.