Intel stellt neuen MP3-Player vor
Seinen bisher größten Vorstoß in die Welt der Konsumelektronik will Intel mit einem tragbaren MP3-Player namens "Pocket Concert" starten.
Das Abspielgerät hat die Größe eines Kartenspiels und soll dem breiten Publikum auf der "Consumer Electronics Show" vorgestellt werden, die am kommenden Wochenende in Las Vegas beginnt.
Wie Intel heute mitteilte, verfügt "Pocket Concert" über 128 MB Flash-Memory und kann damit bis zu vier Stunden Musik aus dem Internet speichern. Das sei zwei Mal so viel, wie die meisten anderen MP3-Player vorweisen könnten, hieß es.
Das Abspielgerät "Pocket Concert",
das rund 299 USD [321 Euro/4.422 ATS] kosten soll, trifft jedoch
auf große Konkurrenz. Das Marktforschungsunternehmen International
Data Corp schätzt, dass die Zahl der produzierten Geräte in den USA
von 1,3 Mio. Stück im Jahr 2000 auf 6,7 Mio. Exemplare im Jahr 2003
steigen wird. Die bisher vor allem als Produzent von Prozessoren
bekannt gewordene Intel will aber nicht nur auf diesem Markt
erfolgreich sein, sondern hat auch andere Bereiche für eine
Geschäftsausweitung ins Auge gefasst.

Mit "WebTablet" und "ChatPad" auf neue Märkte
In Las Vegas stellt Intel zwei neue drahtlose Produkte vor. Das "WebTablet" ermöglicht Nutzern den Internet-Zugang von jedem beliebigen Raum eines Hauses aus. Das "ChatPad" dient wiederum als tragbares Gerät für E-Mail und Instant Messaging.
Intel will mit den Produktinnovationen nicht nur neue Umsatzfelder erschließen, sondern auch das angestammte Geschäft mit PCs ankurbeln, in denen Mikroprozessoren aus Santa Clara den Takt angeben.
Das Unternehmen muss sich nach Ansicht von Analysten allerdings auch dringend von seiner bisherigen Abhängigkeit von den Chips lösen. Bisher macht Intel mehr als 80 Prozent seiner Umsätze mit Mikroprozessoren - und das bei stagnierender Nachfrage nach PCs.
Marktanalysten bleiben skeptisch
Bei Analysten stößt der Vorstoß von Intel auf neue Märkte vor allem auf Skepsis. Sie meinen, dass der Markenname verwässert wird oder dass sich der Konzern auf dem ungewohnten Terrain eine blutige Nase holt.
Schließlich habe Intel auf keinem der Gebiete einschlägige Erfahrung vorzuweisen und sei mit seinen bisherigen Ausflügen in neue Bereich stets kläglich gescheitert.
Überdies bestehe die Gefahr, dass sich das Unternehmen verzettle, und das zu einem Zeitpunkt, da es selbst im Kerngeschäftsbereich nicht richtig laufe.