31.12.2000

DIE CD 2000

Bildquelle: curd duca

Der Laptop als Instrument

Bekannt geworden ist Curd Duca durch seine, fünf CDs umfassende "Easy Listening"-Serie [1991-1997]. Der Titel war dabei keineswegs Programm, sondern genauso ironisch gewählt wie bei der nachfolgenden "Elevator"-Serie.

Die Berührungspunkte von Ducas Musik mit den Klangtapeten in Bars, Kaufhäusern oder Aufzügen sind nur vordergründig, tatsächlich handelt es sich dabei um Experimente mit Klängen und Hörgewohnheiten.

Ein oft gewählter Vergleich zur Beschreibung von Ducas Musikstücken ist der mit "Soundtracks", die verschiedene Gefühlslagen und Stimmungen unterlegen. Fast immer ist dabei eine meditative bis psychedelische Grundstimmung spürbar.

"digitalanalog mood music"

Curd Duca bezieht eine Fülle an unterschiedlichen musikalischen Stilen in seine Arbeit ein: Von Jazz, Klassik und "Easy Listening" bis hin zu - wie auf der aktuellen CD "Elevator 3" hörbar - Volks- und sogar Blasmusik.

Auf "Elevator 3" verwendet Duca vorwiegend analoges Ausgangsmaterial, das er dann digital bearbeitet. Vor allem im zurückliegenden Jahr hat Duca seine Arbeitsweise umgestellt, wobei er seinen Laptop - ein Apple PowerBook G3 - mehr und mehr als "Hauptinstrument" benutzt.

Eine besondere Eigenheit von Ducas Veröffentlichungen ist die hohe Anzahl an Tracks: Auf "Elevator 3" sind es 48 Klangskizzen, wobei einige davon nur wenige Sekunden lang sind. Ein weiteres Kennzeichen Ducas sind die sprechenden Titel der Tracks: "Macintosh Suite", "Tristan", "Japan" oder "Tubbies". Neu auf "Elevator 3" ist, dass Duca mit einer Sängerin zusammenarbeitet - die Stimme von Carin Feldschmid ist auf fünf Tracks zu hören.