EU-Kartellverfahren sollen zusammengelegt werden
Der EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti sprach auf einer Pressekonferenz gestern von der Möglichkeit, dass die beiden laufenden Kartellverfahren gegen Microsoft zusammengelegt werden könnten. Seine Behörde prüfe dieses Vorgehen derzeit genauer.
Für eine Zusammenlegung der Fälle spricht laut Monti, dass dadurch ein genaueres Bild des Gesamtverhaltens Microsofts entstehe.
Derzeit sind die EU-Wettbewerbshüter damit beschäftigt, die 9.000 Seiten starke Verteidigungsschrift, die Microsoft am 17. November in einem der beiden Verfahren vorgelegt hat, zu prüfen.

Geschichte
Das erste EU-Kartellverfahren gegen Microsoft wurde 1998 auf Grund von Beschwerden des MS-Konkurrenten Sun aufgenommen. Es geht dabei um die angebliche Vorenthaltung von Informationen, die Schnittstellen von Servern zu Windows betreffen.
Das zweite Verfahren wurde im Februar eröffnet und soll klären, ob "Windows 2000" Microsoft einen regelwidrigen Vorteil bei E-Commerce-Anwendungen verschafft.