Mit 300.000 Kunden "Marktführer, aber locker"
"Wenn ich mich auf die Straße stelle und jedem einen Tausender in die Hand drücke, werde ich bald viele Kunden haben. Nur was sind diese Kunden wert?" antwortet Eduard Zehetner auf die Frage, welcher Provider im österreichischen Internet nun tatsächlich die höchsten Kundenzuwächse habe.
Mit 300.000 Kunden sei jet2web "Marktführer, aber locker", und wer da das Gegenteil behaupte, mache sich "quadratisch lächerlich".
Das eigentlich Schöne an diesen Kunden aber sei, meint der von Connect [One] im Sommer zu jet2web gewechselte Geschäftsführer, dass diese "auch echtes Geld bezahlen". Zumal es ja auch andere Arten von Kunden gebe, wie etwa die von Yline.
Nicht einmal T-Online habe diese gekauft, obwohl sich die Tochter der Deutschen Telekom auf dem österreichischen Markt durch "besondere Unvernunft" in Form von Gutscheinaktionen ausgezeichnet habe. Diese Gratiszeiten seien vorbei, in denen man durch Kundenakqusition mit allen Mitteln Eindruck schinden wolle.

Kein Ende des Limits bei ADSL
Mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zeigt sich Zehetner zufrieden. 40.000 ADSL-User sollen bis Jahresende zusammengekommen sein.
Um diese Zeit seien 75 Prozent der Bevölkerung erreicht, ADSL österreichweit in allen Gemeinden ab 5.000 Einwohnern erhältlich.
An eine Aufhebung des Download-Limits von einem Gigabyte denkt Zehetner dabei "vom reinen Marketing her" zwar öfter nach, bis jetzt aber ergebnislos. Es gehe "dabei weniger ums Geld", sagt Zehetner, sondern, wie man am Beispiel Chello sehe, sei bei einem Fall des Limits die Netzintegrität akut bedroht.
Die mit der Konsole surfen
Sinnvolle Zahlen über das Bundle aus Sega Dreamcast und
Internet-Zugang von jet2web gibt es erst nach Weihnachten. Der
Importeur sei zwar ganz euphorisch, wie viele mit der Spielkonsole
wirklich surfen, könne man erst später sagen, da die meisten
Dreamcasts gerade in Geschenkpapier verpackt in Kästen ruhten.
Großartige Surferzahlen erwartet sich Zehetner nicht, da diese Art
von Zugang ins Internet - ohne Tastatur via TV-Bildschirm - nur
einen relativ kleinen Bereich des Markts erfassen werde.

Die so genannte Konvergenz
Die Verbindung von Fernsehen und Internet werde in Zukunft wesentlich direkter sein.
Es sei keine Frage mehr von Jahren, sondern eher von Monaten, bis interaktives TV über breitbandiges ADSL angeboten werde. Begonnen, diese TV-Pläne umzusetzen, habe jet2web allerdings schon jetzt.
Wie man sich interaktives Fernsehen der Zukunft vorzustellen hat, davon legt der in dieser Woche gestartete Channel Speed. beredtes Zeugnis ab. Ohne Real Player 8.0 und das Flash-Plugin ist die Site zwar nicht zu sehen, von der Bedienbarkeit her ist sie aber etwa
