Österreicher stehen auf Bücher und Banken
Der Einkauf im Internet fasst auch in Österreich langsam Fuß. Heuer wurden hier zu Lande 5,8 Mrd. ATS [422 Mio. Euro] mit E-Commerce umgesetzt, 2001 sollen es knapp zehn Mrd. ATS sein.
Das geht aus einer heute, Donnerstag, veröffentlichten Studie der Arthur-D.-Little- Beratungstochter c-quential hervor, die unter 232 österreichischen Internet-Shoppern durchgeführt wurde. 85 Prozent der User kaufen in österreichischen Internet-Shops ein, 60 Prozent in deutschen und 35 Prozent in US-amerikanischen Internet-Shops.
Die beliebtesten E-Commerce-Produkte sind Bücher, Bankdienstleistungen, CDs und Reisen.
Die Vorliebe für heimische Sites rührt daher, dass Bücher vorwiegend in deutscher Sprache, Bankdienstleistungen bei der eigenen Bank und andere Produkte bei jenen Unternehmen, die man vom realen Shopping kennt, kauft, erläutert c-quential-Geschäftsführer Georg Serentschy. 66 Prozent der User bestellen vorwiegend bekannte Marken via Internet, weitere zwölf Prozent orderten ausschließlich Markenprodukte.

Preis spielt keine Rolle
Preislimits scheint es im Internet nicht zu geben: 51 Prozent der Internet-Shopper kennen keine Preis-Obergrenze für ein im Internet bestelltes Produkt. 13 Prozent würden Produkte bis zu einem Preis von 10.000 ATS bestellen, 28 Prozent bis zu 5.000 ATS.
Online-Kunden erwarten sich nicht unbedingt einen Preisvorteil beim Internet-Shopping, sondern schätzen vor allem die Bequemlichkeit des Bestellens und das Angebot der Produkte, so die Studie.
Nicht unbedingt schnell, dafür zuverlässig
Expresszustellung spielt laut Studie beim Internet-Shopping keine wesentliche Rolle: 76 Prozent akzeptieren eine Lieferzeit von bis zu einer Woche, nur 23 Prozent erwarten die Zustellung der bestellten Produkte innerhalb von zwei bis drei Tagen, nur ein Prozent will die Ware am nächsten Tag. Wichtiger als die schnelle Zustellung sind die Garantien für die ordnungsgemäße Zustellung: Für 72 Prozent der Internet-Shopper sind Garantien des Online-Shop-Betreibers bezüglich pünktlicher Lieferzeit und Bezahlung absolut kaufentscheidend, für weitere 24 Prozent "unter Umständen" wichtig.
Große Altersunterschiede
44 Prozent der Internet-Shopper sind 16 bis 30 Jahre alt, 25 Prozent sind 31 bis 40 und 24 Prozent sind 40 bis 50 Jahre alt.
Nur acht Prozent der Internet-Shopper sind über 50, obwohl diese Bevölkerungsgruppe 33 Prozent der Bevölkerung stellt.