21.12.2000

ORCHESTER

Bildquelle: fujitsu siemens

Laptops lösen Notenblätter ab

Die Bamberger Symphoniker gehen mit der Zeit: Statt vom traditionellen Notenblatt lesen die Orchestermusiker jetzt von Laptops ab.

Die Bamberger Symphoniker, die der neuen Technik zunächst skeptisch gegenüberstanden, haben sich bald von den Vorteilen der neuen Technik überzeugen lassen: Das Notenbild ist gut lesbar und gestochen scharf. Die Noten müssen nicht mehr per Hand umgeblättert werden, die lästige Unterbrechung fällt weg: Per Fußklick erscheint das neue Notenblatt im Display.

Das Gerät, einst für Behinderte konstruiert, gleicht dem Pedal einer Nähmaschine. Zum Einsatz kommen dabei Laptops der Marke Lifebooks, die Fujitsu Siemens Computers den Symphonikern zur Verfügung stellt.

Neue Musik und "Raummusik"

Besonders gut habe sich die moderne Technik bei neuer Musik bewährt. Als Beispiel nennt Mathias Weigmann, der Intendant der Bamberger Symphoniker, die so genannte "Raummusik", bei der die Musiker nicht alle auf der Bühne sitzen, sondern sich im ganzen Saal verteilen.

Was bei herkömmlichen Notenblättern einer ausgefeilten Beleuchtungstechnik bedurfte, konnte mit den akkubetriebenen elektronischen Notenblättern problemlos bewältigt werden.

"Weil die Abstrahlung der Bildschirme sehr gering ist, werden die Zuschauer nicht geblendet; und es ist uns damit sogar möglich, im Dunkeln zu spielen", erklärt Weigmann.

Noch müssen Noten eingescannt werden

Ob sich die Computertechnik im Konzertsaal durchsetzen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Musikverlage die technische Herausforderung annehmen und computerlesbare Noten herausgeben.

Vorerst müssen in Bamberg die Partituren noch mühsam per Hand eingescannt werden.