UMTS-Geschäft für Stadtwerke "zu riskant"
Die Veränderung der Eigentumsverhältnisse beim österreichischen Festnetz- und Mobilfunkbetreiber tele.ring geht nach dem jüngsten Ausstieg der ÖBB und des Verbund-Konzerns weiter.
Der 79-Prozent-Eigner Mannesmann/Vodafone wird nun auch die 21 Prozent der Stadtwerke-Holding Citykom Austria übernehmen und damit tele.ring zu 100 Prozent kontrollieren, bestätigte heute der Vorstand der Linzer ESG, Josef Heinzinger.
Der Deal soll noch heute oder spätestens morgen finalisiert werden. Zum Kaufpreis machte Heinzinger keine Angaben.
Die Citykom Austria ist die Beteiligungsholding der Stadtwerke Innsbruck, Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt, Kapfenberg und Wels.

Zu riskant
Der Citykom sei das Geschäft mit der dritten Mobilfunkgeneration UMTS zu risikoreich, betonte Heinzinger.
UMTS bedeute eine wesentliche Erhöhung der Investitionen und des unternehmerischen Risikos. Die Citykom wolle sich daher wieder auf ihr Kerngeschäft im Telekom-Bereich - auf die Vermietung von Bandbreiten - konzentrieren.
Ob tele.ring aber in Besitz von Mannesmann/Vodafone bleiben wird, ist unklar. Zuletzt häuften sich in der Branche die Gerüchte, dass sich der britische Mobilfunkgigant Vodafone von tele.ring trennen will und nach einem Käufer sucht.
tele.ring war als vierter österreichischer Netzbetreiber im Mai 2000 gestartet, bis Jahresende wird tele.ring nach eigenen Angaben 100.000 Kunden haben. tele.ring hatte Anfang November neben fünf anderen Netzbetreibern eine UMTS-Lizenz ersteigert.