Streik gegen Telekom-Privatisierung in Korea
Tausende von Beschäftigten der staatlichen südkoreanischen Korea Telecom [KT] sind heute aus Protest gegen die Privatisierungspläne der Regierung in einen Streik getreten.
Etwa 4.000 Mitarbeiter der Fernmeldegesellschaft versammelten sich im Zentrum Seouls zu einer Protestkundgebung. Die Behörden bezeichneten den Ausstand als illegal und drohten Strafmaßnahmen gegen die Streikführer an.
Gewerkschaften in der IT-Branche wurden zuletzt durch die Publizierung eines Papiers des Amazon-Managements zum Thema.
Der Staat will seinen Besitzanteil an KT bis Ende 2001 von derzeit 51 Prozent auf 33,4 Prozent reduzieren. Das Unternehmen verfügt im Inland über ein Monopol bei Ortsgesprächen und ist bei Ferngesprächen Marktführer.

Die Gewerkschaft der KT mit knapp 40.000 Mitgliedern befürchtet weitgehende Stellenstreichungen durch die vollständige Überführung in Privateigentum.
"Durch den Streik entstehen keine Störungen im Telefondienst", sagte ein Sprecher des Ministeriums für Information und Kommunikation. Das Unternehmen hatte zuvor den Einsatz von nicht gewerkschaftlich organisierten Ersatz-Arbeitskräften angekündigt.
Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung und der Gewerkschaft über die Privatisierung und einen geplanten Stellenabbau waren in der Nacht zuvor gescheitert.