EU-Maßnahmen gegen Computerschrott
Gegen die stetig steigende Flut von Elektronik- und Elektroschrott wollen die EU-Umweltminister ankämpfen.
Sie kommen am Montag in Brüssel zusammen, um über Vorschläge der EU- Kommission zu beraten, nach denen die Hersteller verpflichtet werden sollen, alte Geräte kostenlos zurückzunehmen und umweltgerecht zu entsorgen. Davon wären selbstverständlich auch die PC- und Hardwarehersteller betroffen.
Sechs Millionen Tonnen Schrott
Jährlich fallen in der Europäischen Union derzeit - mit steigender Tendenz - mehr als sechs Millionen Tonnen Elektroschrott an. Dieser stammt zumeist aus privaten Haushalten. Dazu gehören Bügeleisen ebenso wie Hightech-Geräte oder ausrangierte Computer.
Kostenschätzungen im Verhältnis 10:1
Ungewiss sind die Kosten für die geplanten Entsorgungsmaßnahmen: Die Schätzungen gehen weit auseinander. Der Zentralverband der deutschen Elektroindustrie [ZVEI] schätzt die voraussichtlichen Kosten auf europaweit 7,5 Milliarden Euro jährlich.
Nach Schätzungen der EU-Kommission, die sich auf Erfahrungen mit dem vorhandenen niederländischen Entsorgungssystem für diese Art von Abfall stützt, dürften es lediglich 750 Millionen Euro pro Jahr sein.
Gegendarstellung
Der ZVEI räumt ein, dass viele Hersteller, deren Geräte nun
entsorgt werden, gar nicht mehr existieren.

Einigung frühestens Ende 2001
Deutschland hat Bedenken gegen die vorliegenden Pläne, weil sie eine Rücknahmeverpflichtung der Industrie für Altgeräte vorsehen. Die derzeitige französische EU-Ratspräsidentschaft strebt bei dem Umweltministerrat eine politische Einigung an. Die Maßnahmen könnten frühestens Ende des kommenden Jahres in Kraft treten.