IBM und Intel mit neuen Chiptechnologien
Mit neuen Technologien zur Herstellung von Transistoren und Mikrochips wollen die Chiphersteller IBM und Intel künftig die Miniaturisierung von Computerbausteinen vorantreiben.
Intel will mit Hilfe eines neuen Transistors, der nach Angaben des Unternehmens der kleinste und schnellste der Welt ist, bald kleine, aber zehn Mal schnellere Mikrochips herstellen als bisher.
Konkurrent IBM kündigte am Montag an, mittels einer neuen Technologie bald Mikrochips bauen zu können, die 800 Mal dünner sind als ein menschliches Haar.
Nach Angaben von Intel wird der neue Transistor die Kosten eines Mikroprozessors senken und die Leistungsfähigkeit steigern. Künftige Prozessoren könnten aus 400 Millionen Transistoren bestehen und mit einer Taktfrequenz von zehn Gigahertz [GHz] arbeiten, sagte Intel-Spezialist Andreas Dott. Auf heutigen Pentium-4-Prozessoren, die mit maximal 1,5 GHz arbeiten, finden "nur" 42 Millionen Transistoren Platz. Die Prozessoren würden so leistungsfähig sein, dass Simultanübersetzungen wie in der Science-Fiction-Serie "Star Trek" auf normalen PCs laufen könnten.

Zwölf Millionen Transistor-Tore
Transistoren sind die Bausteine jedes Mikroprozessors und senden durch An- oder Ausschalten elektrische Signale. Dabei wird ein Elektron durch das so genannte Transistor-Tor [Gate] geschickt.
Die neuen Intel-Transistoren sollen eine Breite von nur noch 0,03 Mikrometern haben. Ein Stapel von 100.000 Transistor-Toren wäre gerade so dick wie ein Blatt Papier.
Zwölf Millionen Transistor-Tore kämen übereinander gelegt auf eine Höhe von einem Zentimeter. Die ersten Transistoren der neuen Generation sollen im Jahr 2005 in die Massenproduktion gehen.
0,13 Mikrometer
IBM-Forscher haben unterdessen eine Technologie zur Herstellung
von Mikrochips entwickelt, die unter dem Namen CMOS 9S erstmals
verschiedene Halbleiter-Technologien in einem Prozess vereint. Damit
könnten Chips gebaut werden, die Hunderte Millionen Transistoren
enthalten und denoch nur 0,13 Mikrometer dünn sind. Die Bauteile,
deren Massenproduktion für Frühjahr 2001 geplant ist, würden in
Computern aller Art zum Einsatz kommen, teilte IBM mit.
