Europaweit fehlen 1,6 Millionen IT-Fachkräfte
Die Zahl der europäischen IT-Stellen, die wegen fehlender qualifizierter Bewerber nicht besetzt werden können, wird in den kommenden zwei Jahren auf 1,6 Millionen ansteigen - 1998 fehlten der Informations- und Telekommunikations-Branche europaweit erst eine halbe Million Arbeitskräfte.
Das geht aus einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation [ILO] hervor.
Um ihre Fachkräftelücke im IT-Sektor zu schließen, haben neben Deutschland auch Frankreich und Großbritannien die Gesetze für die Zuwanderung ausländischer Programmierer, Systemanalytiker und Techniker gelockert.
Frankreich hatte bereits 1998 die dauerhafte Niederlassung ausländischer Studenten in Frankreich erleichtert. Die britische Regierung legte im vergangenen Mai ein Programm auf, um Fachkräfte aus Asien und Osteuropa zu rekrutieren. Von den insgesamt 14.994 ausländischen Computerspezialisten, die 1999 in Deutschland arbeiteten, stammten rund 10.800 aus anderen europäischen Staaten.

Abwanderung droht
Die ILO schätzt, dass die Zahl der Jobangebote in den IT-Branchen in Europa in den kommenden Jahren um etwa acht Prozent pro Jahr wachsen wird.
Dabei blieben wegen der unzureichenden Aus- und Weiterbildung und der Überalterung der Arbeitnehmerschaft voraussichtlich immer häufiger Stellen unbesetzt.
In mehreren europäischen Ländern drohe deshalb langfristig eine Abwanderung von High-Tech-Firmen oder einzelnen Geschäftsbereichen, warnte die ILO.