08.12.2000

KULT-SPIEL

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Finnen fischen mit dem Handy

Finnland ist nicht nur bei der Entwicklungen von Handys, sondern auch bei der Entwicklung von

Anwendungen und Spielen für Mobiltelefone dem Rest der Welt einen Schritt voraus.

Der letzte Schrei ist das SMS-Spiel "Fisupeli", das der finnische Telekom-Konzern Sonera seit Ende Oktober über sein "Portal" Zed anbietet und das Finnland derzeit in einen kollektiven Spielrausch versetzt.

"Fisupeli" wird wie folgt gespielt: Man schickt ein SMS an die Spielleitung und innerhalb von zehn Minuten zappeln ein bis drei "Fische" auf dem Handy-Display. Diese "Fische" werden von einem Zufallsgenerator ausgewählt und verschickt und sind echten Fischen nachempfunden, das heißt: sie sind verschieden groß und schwer.

Keine kleinen Fische

Ob im Büro, an der Bushaltestelle oder

im Wohnzimmer - überall sieht man derzeit Finnen, die mit ihrem Handy fischen.

Für Sonera und die Entwickler des Spiels haben sich die SMS-Fische zu wahren Cashcows entwickelt, denn die finnische Form des Trockenfischens ist nicht umsonst: Knapp unter 1 Euro pro Fangvorgang kostet das Angeln per Handy.

Innovativ an "Fisupeli" ist vor allem die Verbindung von Web und Handy. Gespielt, das heißt: geangelt wird zwar primär individuell und über Mobiltelefone, die "Fisupeli"-Website mit ihren Vergleichstabellen und Diskussionsforen fügt aber ein gemeinschaftliches Element hinzu, das entscheidend zum Erfolg des Spiels beiträgt.

"Fisupeli" & Co. ab 2001 auch in DE

Sonera will ab dem ersten Quartal 2001 die Serviceleistungen seines "Portals" Zed auch für deutsche Mobilfunkkunden zugänglich machen.

Die Dienste des Anbieters mobiler Mehrwertdienste könnten von Kunden der drei führenden Netzbetreiber D1, D2 und E-Plus orts- und zeitunabhängig genutzt werden, teilte die deutsche Sonera-Tochter am Donnerstag in Düsseldorf mit.

Das Angebot stünde damit der fast 40 Millionen von insgesamt rund 43 Millionen Handynutzern in Deutschland zur Verfügung, hieß es. Sonera hatte bereits vor Wochen angekündigt, Zed gemeinsam mit weiteren Unternehmens-Bereichen im nächsten Jahr an die Börse bringen zu wollen, sollte das Marktumfeld stimmen.