Das Internet als "Netz des Vertrauens"

Das Internet der Zukunft wird nach Ansicht des Vorsitzenden des World Wide Web Consortiums [W3C], Jean-Francois Abramatic, ein "Netz des Vertrauens" sein.

Abramatic sagte am Donnerstag in Berlin, er erwarte in den nächsten Jahren große Fortschritte für die Sicherheit der Kommunikation und den Schutz der Privatsphäre im Netz.

Gegenwärtig herrsche noch Unsicherheit: "Im Netz weiß man nie, wer wirklich auf der anderen Seite ist", sagte Abramatic. Die Technologie zum Schutz der Privatsphäre sei jedoch vorhanden, und schon im nächsten Jahr kämen darauf basierende Produkte auf den Markt.

Einsatzbereit ab sofort
Diese Technologie P3P - eine Abkürzung für "Platform for Privacy Preferences" [Plattform für Datenschutz-Anforderungen] -

ist ab sofort einsatzbereit.

Profile in maschinenlesbarem Format

In Zukunft könne jeder User individuell definieren, welche Daten er von sich preisgeben wolle. Die Betreiber von Websites müssten andererseits festhalten, welche Daten sie von ihren Nutzern erheben wollten.

Diese Profile würden in einem maschinenlesbaren Format abgelegt. Wenn ein Nutzer auf eine Website zugreife, könnten die beiden Profile automatisch verglichen werden. Falls sie nicht übereinstimmten, erhalte der Nutzer eine Warnung.

Vor jedem Zugriff auf eine Website finde dann also eine automatische "Vertragsverhandlung" über die persönlichen Daten den Surfers statt. Bisher kann ein Surfer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Website nur zur Kenntnis nehmen - wenn es sie überhaupt gibt.

What is W3C
Das W3C, dem Abramatic vorsteht, entwickelt die technischen Grundlagen des World Wide Web. Diese werden als "Empfehlungen" veröffentlicht, sind aber De-facto-Standards. Im W3C sind über 400 Organisationen zusammengeschlossen, darunter Unternehmen, Forschungslabore und Normungsinstitute. Abramatic arbeitet zusammen mit dem Erfinder des World Wide Web, Tim Berners-Lee, am Massachussets Institute of Technology MIT.

http://www.w3.org/People/Abramatic