Strengere Regeln für den Neuen Markt
Die Deutsche Börse will auf das Debakel am Neuen Markt reagieren. Bereits innerhalb eines Monats sollen schärfere Regeln für das hochspekulative Segment des Aktienmarktes vorgelegt werden.
Dies kündigte Börsenvorstand Volker Potthoff am Donnerstag in Frankfurt an. "Wir haben den Bedarf erkannt und wir arbeiten daran", sagte Potthoff. Details wollte er allerdings nicht preisgeben.
Der im März 1997 gestartete Neue Markt hatte Anlegern vor allem im laufenden Jahr zunächst mit enormen Kursanstiegen hohe Gewinne beschert, war dann aber in der zweiten Jahreshälfte ebenso rasant eingebrochen. Erste Pleiten, eklatante Fehlprognosen vieler Firmen sowie möglicherweise kriminelle Machenschaften brachten den Neuen Markt binnen kurzer Zeit in Verruf.

Nach Medienberichten plant die Börse unter anderem eine Informationspflicht von Managern, wenn diese Aktien ihrer Gesellschaft verkaufen wollen.
Mit einer neuen Tochter will die Börse unterdessen den Service für Anleger am Neuen Markt verbessern. Unter dem Namen neuermarkt.com soll ein "Portal" geöffnet werden, das professionelle Entscheidungshilfen bietet.
Kauf- und Verkauforders können über dieses "Portal" allerdings nicht abgegeben werden.