07.12.2000

WILLKOMMEN

Bildquelle: at21/waldt

Österreichs Ankunft in der New Economy

"Unsere Unternehmen leben heute vom Fortschritt und der Entwicklung der IT-Industrie", unterstrich gestern Abend Christian Domany, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich [WKÖ], die Stellung des IT-Sektors in Österreichs Wirtschaft.

"Mehr als 100 Milliarden oder vier Prozent unseres BIP erwirtschaften die neuen Branchen jährlich, 17.000 Unternehmen sind heute alleine im Softwareproduktions- und -beratungsbereich tätig, 42.000 Arbeitnehmer beschäftigt der Telekombereich, und die Exportzahlen unserer Telekombranche lagen 1998 bei 6,6 Milliarden Schilling."

"Kein Zweifel also: Wir leben in der New Economy", verdeutlichte der Generalsekretär den Einfluss der neuen Branchen auf die Gesamtwirtschaft.

Dauerthema Fachkräftemangel

Als eines der Hauptrisiken der künftigen Entwicklung des IT-Sektors kam - wieder einmal - der Fachkräftemangel zur Sprache.

Studien der Wirtschaftskammer sprechen von bis zu 55.000 Arbeitskräften, die in den nächsten drei Jahren fehlen.

"Wir wissen, dass wir diesen Mangel kurzfristig wohl kaum ohne fremde Hilfe abdecken werden", sprach sich Domany für den Zuzug von IT-Experten aus Nicht-EU-Ländern aus.

"Aber natürlich muss es mittelfristig unser Ziel sein, eigene Kompetenz auf diesem Sektor aufzubauen."

Neugründungen

Die WKÖ hat auch die Zahlen zu den Unternehmens-Neugründungen in Österreich vorgelegt, die neben Gastronomie, Werbung und Marktkommunikation vor allem aus dem IT-Sektor kommen.

Nach ersten Schätzungen dürfte die Zahl der Firmenneugründungen im Gesamtjahr 2000 von 22.000 auf 23.800 ansteigen, das entspricht einem Zuwachs von rund acht Prozent.

Venture Capital gesucht

Die größten Hürden sehen Jungunternehmer laut Martin Gareiss vom WKÖ-Referat "Gründer-Service" in der Lukrierung von Finanzmitteln und im Erkennen der Märkte für die entwickelten Produkte.

Erst danach nennen Jungunternehmer bürokratische Hürden als Hindernis. Effekte durch die Reform der Verwaltung und den Wegfall von Gebühren sollten daher nicht überbewertet werden.

Große Erwartungen setze man vielmehr auf neue Finanzierungsformen wie Venture Capital.