Belgier folgen lion.cc in den Buchpreiskrieg
Der belgische Online-Buchhändler Proxis hat sich bei der EU-Kommission über fünf deutsche Grossisten beschwert und folgt damit lion.cc in den "Buchpreiskrieg" im grenzüberschreitenden E-Commerce.
Das Unternehmen wirft den Großhändlern KNO, Libri, Umbreit, Wehling und Könemann ein wettbewerbswidriges Verhalten vor. Sie haben es abgelehnt, Proxis mit deutschsprachigen Büchern zu beliefern.
Das belgische Unternehmen bereitet den Angaben zufolge eine Ausweitung seiner Aktivitäten auf den deutschen Markt vor, auf dem Bücher einer Preisbindung unterliegen.
Libro hatte über seine Tochter lion.cc zeitweilig im Internet Bücher unter dem festgelegten Ladenpreis verkauft. Daraufhin hatten etliche deutsche Verlage und Grossisten die Belieferung eingestellt. Inzwischen hat lion.cc die Aktion aber wieder eingestellt.

Bekannte Argumente
Nach Darstellung von Proxis gilt die Buchpreisbindung, wie sie zwischen den deutschen Verlagen und der EU-Kommission abgestimmt wurde, nicht für den grenzüberschreitenden Handel.
Seit dem 1. Juli sind in Deutschland verlegte Bücher, die in einen anderen EU-Staat ausgeführt und dann wieder nach Deutschland reimportiert werden, nach früheren Angaben der EU-Kommission von der Preisbindung grundsätzlich nicht erfasst.
