Verkehrsoptimierung per Funknetz
Seit Sommer 1999 baut die österreichische Firma Datatrak an einem Netz von acht Langwellensendern, die zusammen ganz Österreich abdecken sollen.
Seit kurzem laufen erste Testphasen. Zusammen mit GPS soll das Funknetzwerk eine genaue Ortung von sich bewegenden Objekten, meist Fahrzeugen, ermöglichen.
"Unser System bietet 'Mission critical'-Redundanz. Die Ortung ist theoretisch auf ein bis zwei Meter genau, in der Praxis sind es zehn bis 20 Meter", erläutert Geschäftsführer Rainer Wolfsberger im Gespräch mit der FutureZone.
Es gibt sogar eine Garantie auf eine genaue Ortung innerhalb von 50 Metern, obwohl, wie Wolfsberger betont, die Praxis viel genauere Werte zeigt. Die Langwellensender helfen vor allem im dicht bebauten Gebiet, wo GPS seine liebe Not hat. Die Zielgruppe sieht er bei Fuhrparks, Lkw-Flotten und im Blaulichtbereich.

Joint Venture
Datatrak ist eine Tochter von Siemens [Hauptgesellschafter], der Wiener Städtischen und der Wiener Stadtwerke.
Das Geschäft geht aus einem Kauf der entsprechenden Abteilung beim Sicherheitsriesen SecuriCor durch Siemens hervor.
In Großbritannien, wo dank SecuriCor ähnliche Ortungstechnologien bereits gang und gäbe sind, hat sich vor allem bei der Rettung enormer Nutzen ergeben. "Da die Bewegungsdaten aufgezeichnet und nachher analysiert werden, konnte mittels Data-Mining herausgefunden werden, zu welchen örtlichen und zeitlichen Begebenheiten sich Unfälle ergeben. Wo also statistisch gesehen eine Versorgungslücke oder eine hohe Unfallwahrscheinlichkeit herrscht, werden die Wagen bereits vorsorglich hingeschickt", so Wolfsberger.
Schnell durch Data-Mining
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die durchschnittliche Fahrtzeit zu Unfällen wurde von 15 auf acht Minuten verkürzt. Auch der New Scotland Yard verwendet das System, um seine Fahrzeugflotte zu koordinieren.
Hier zu Lande soll der Dienst in Ostösterreich ab Ende des ersten Quartals 2001 voll angeboten werden, in Restösterreich ein halbes Jahr darauf. Derzeit ist der Netzaufbau in Gang, drei von fünf Sendern im Osten sind bereits fertig. "Durch das Hyperbel-Schnittverfahren, das angewandt wird, müssen die Masten möglichst an den Grenzen stehen", erläutert Wolfsberger der FuZo. Im Norden steht beispielsweise ein Sender in Katzelsdorf, Niederösterreich.