Die Virensaison ist eröffnet
Auch wenn die heurige Saison der als "Weihnachtsvirus" bekannt gewordene Wurm W32 Navidad eröffnet hat, typisch ist diese sich selbst vermehrende Spezies nicht für diese Jahreszeit.
Wenn rund um Thanksgiving analog zur Zunahme des Mailverkehrs böse Codes vermehrt im Netz kursieren, die Feiertage sind das Fest der Würmer nicht. Diese Spezies vermehrt sich am schnellsten in großen Software-Monokulturen, wie sie nur Firmen zu bieten haben, und diese sind um die Feiertage bekanntlich kaum in Vollbetrieb.
Nichtsdestoweniger hat der nicht unraffiniert gebaute Navidad, der deshalb immer noch sein Unwesen treibt, die Agenturen bereits zu ersten Höchstleistungen beflügelt, wie dieser Auszug eines Prosaisten von pte dokumentiert.
Originalton Pressetext vom 27.11.
"Bislang unbekannte Hacker haben die Server des Vatikanischen
Komitees für das Jubeljahr angegriffen, indem sie per E-Mail ein
Virus verbreitet haben, das die Computer der Empfänger lahm legt ...
Den Hackern war es gelungen, in die Datei des Informationsdienstes
des vatikanischen Komitees für das Jubeljahr einzudringen, welche
die Reservierungen für die Pilger behandelt, und ersetzten sie durch
das 'Navidad.exe'-Virus."


Trojaner hinter Weihnachtsmännern
Otmar Lendl, der als "Senior Systems Engineer" des Carriers KPNQwest ein schönes Stück weit in die globale Netzwelt hinausschauen kann, war hier zu Lande einer der Ersten, die den Code des verheerenden Wurms ILOVEYOU zu sehen bekam.
Was immer an Script-Schädlingen rund um Weihnachten auch zu erwarten sei, meint Lendl, so seien dies vornehmlich solche, die sich nicht selbst vermehren müssen.
Mit dem zum Fest hin sprunghaft steigenden Aufkommen von Mailattachments mit Weihnachtsmännern, blinkenden Girlanden und anderem Tand würden vermehrt Trojanische Pferde verschickt.
Was Trojaner tun
Sobald der versteckte Code aktiviert wird - das kann mit
beträchtlicher Verzögerung passieren -, liefert er den betroffenen
PC zumeist vollständig dem Angreifer aus, indem er ihm Hintertüren
öffnet, was lange Zeit unbemerkt geschehen kann. Wie schwierig es
generell ist, zwischen bösen Scripts und guten Tools zu
unterscheiden, zeigt das Beispiel des wohl bekanntesten Trojaners,
"Back Orifice". In einer überarbeiteten Version wurde daraus ein
durchaus passables

Fest der Gemeinheit
Dass diese im IT-Jargon zu "Trojanern" verkürzten Scripts auch heuer wieder das Fest der Liebe für einen guten Teil der User in eines der Gemeinheit verwandeln werden, darüber sind sich auch andere einig, die maßgebliche Netzwerke des Landes betreuen.
Was Gustav Moucka [IT-Kundenzentrum APA], Michael Vesely [Nextra], Marcus Bühn [IT-Abteilung ORF] und andere Netzwerker erwarten, lesen Sie in den nächsten Teilen dieser in losen Abständen erscheinenden Serie der FutureZone.