Neues Internet-Urheberrecht gefordert
Die regierungsnahe deutsche Computer- und Internet-Initiative D21 hat auf die Einführung einer Pauschalgebühr auf CD-Brenner reagiert und eine schnelle Anpassung des Urheberrechtsgesetzes an die Erfordernisse des Internets gefordert.
Eine pauschale Copyright-Abgabe für digitale Produkte komme einer Sonderbesteuerung gleich, sagte der Sprecher der Initiative, Norbert Eder. Dies führe zu einer Verteuerung von Computerprodukten in Deutschland und damit im internationalen Vergleich zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen.
GEMA erzwingt von HP Pauschalgebühr auf CD-Brenner
Das Stuttgarter Landgericht hatte den Computerhersteller
Hewlett-Packard [HP] am Dienstag in einem Vergleich mit der
deutschen Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische
Vervielfältigungsrechte [GEMA] dazu verpflichtet, zwölf DM für jeden
neu hergestellten CD-Brenner zu bezahlen. Für jedes bereits
verkaufte Gerät werden 3,60 DM fällig. Damit bestätigte das Gerichte
eine gesetzliche Vergütungspflicht für digitale Kopien. Die Gema
geht davon aus, dass nun auch andere Hersteller und Importeure eine
Urheberrechts-Abgabe leisten müssen. HP und der Dachverband der
deutschen IT- und Telekommunikationsindustrie, BITKOM, hatten andere
Modelle gefordert.

Kopierschutz statt Zwangsabgabe
HP hofft, durch Kopierschutztechnologien doch noch um die pauschale Abgabe herumzukommen. "Das Gericht berücksichtigt mit dem vorgeschlagenen Vergleich für CD-Brenner erstmals, dass pauschale
Abgaben ihre Berechtigung verlieren, sobald technologische Schutzmechanismen zum Einsatz kommen", sagte HP-Geschäftsführer Hans-Jochen Lueckefett.
Die Kombination aus digitalem Wasserzeichen,
physikalischer Kennzeichnung von Original-CDs und -DVDs und verschlüsselter "Tickets" verhindere das illegale Kopieren und Abspielen von Dateien.
Gleichzeitig würde bei einer solchen Lösung nur der zahlen, der auch wirklich Musik oder Filme kopiert - im Gegensatz zu einer pauschalen Abgabe.
Initiative D21 für modernen Urheberrechtsschutz
Die Initiative D21, die von Bundeskanzler Gerhard Schröder und
großen Unternehmen vor gut einem Jahr gestartet wurde, soll den
Übergang Deutschlands von der Industrie- zur
Informationsgesellschaft fördern. Im Januar werde die Initiative in
einer Beiratssitzung mit Bundesministerin Herta Däubler-Gmelin [SPD]
Lösungen für einen modernen Urheberrechtsschutz erörtern.
