Keine Disney-Figuren mehr auf Handys
Der Disney-Konzern hat angeordnet, dass ab sofort keine seiner Cartoon-Figuren mehr auf den Displays oder den Gehäusen von Handys verwendet werden dürfen.
Ein Sprecher des Konzerns begründete das Verbot mit den ungeklärten Gesundheitsrisiken von Mobiltelefonen. Das Verbot soll solange aufrecht bleiben, bis die Unbedenklichkeit von Mobiltelefonen wissenschaftlich bewiesen ist.
Kinder besonders gefährdet
Ausschlaggebend für die Entscheidung von Disney war auch die
Annahme, dass Kinder - die Hauptzielgruppe von Disney - durch
Mobilfunk einer höheren Gefährdung ausgesetzt seien als Erwachsene.

Neue Diskussion um Handy-Strahlung möglich
Die Entscheidung des Disney-Konzerns könnte der Diskussion um die Gefahr durch Handy-Strahlen neuen Auftrieb geben. Erst Anfang August hat ein an einem Gehirntumor erkrankter US-Bürger eine 875-Millionen-Klage gegen Motorola und Verizon Communications eingereicht.
Bereits Anfang Mai hat eine von der britischen Regierung eingesetzte Expertenkommission verschiedene bindende Empfehlungen zu potenziellen Gesundheitsrisiken von Handys ausgesprochen.
Demnach werden auf Handys in Großbritannien - ähnlich wie jetzt schon auf Zigarettenpackungen - Gesundheitswarnungen platziert. Außerdem muss die Regierung nationale Bestimmungen für die Baugenehmigungen neuer Handymasten ausarbeiten.
Britische Wissenschaftler warnen
Erst kürzlich hatte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA
weitere Forschungsarbeiten zu dem Thema angekündigt. Britische
Wissenschaftler waren mit der Empfehlung an die Öffentlichkeit
getreten, Kinder sollten nicht übermäßig lange

WHO wartet vorerst ab
Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft liegen keine stichhaltigen Hinweise vor, dass die Verwendung von Handys ein Gesundheitsrisiko darstellt, meint die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer jüngsten Erklärung.
Die UN-Organisation sieht daher für Regierungen derzeit keinen Anlass, verschärfte Sicherheitsbestimmungen zu erlassen.
Allerdings würden Untersuchungen, ob die Strahlung von Mobiltelefonen Krebs auslösen könnte, weitere drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen.
Forschungsprojekte in zehn Ländern
Die mit der WHO assoziierte Internationale Krebsforschungsagentur
[IARC] koordiniert derzeit Studien in zehn Ländern, um
herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und
Krebs gibt. Die Ergebnisse sollen im Jahr 2003 vorliegen.
