24.11.2000

REGTP.DE

Bildquelle: FuZo

Deutscher Telekom-Regulator tritt zurück

Der Chef der deutschen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, tritt zum Jahresende zurück. Der 56-Jährige Scheurle leitet die Behörde seit ihrer Gründung 1998.

Nach seinem Ausscheiden wird dessen Stellvertreter Matthias Kurth die Geschäfte leiten, bis der Beirat der Regulierungsbehörde einen neuen Präsidenten vorgeschlagen habe.

Presseberichten zufolge hat sich Scheurle, beflügelt durch seine Popularität im Zuge der bundesdeutschen UMTS-Auktion, die dem Finanzminister 50 Milliarden Euro [700 Mrd. ATS] in die Kassen spülte, nach einer neuen Stelle umgesehen.

Im Dauerklinch mit Telekom und Deutscher Post

Scheurle wurde bereits seit Beginn seiner Tätigkeit von der Deutschen Telekom und auch der Deutschen Post kritisiert.

Die Telekom war von der Behörde zuletzt verpflichtet worden, ihren Wettbewerbern eine Internet-Großhandelspauschale anzubieten.

Zudem hatte Scheurle angekündigt, auf einen verstärkten Wettbewerb im Ortsnetz zu drängen, das sich nach Angaben der Telekom-Konkurrenten derzeit noch zu 98 Prozent in den Händen des Ex-Monopolisten befindet.

Zu einem Konflikt mit Wirtschaftsminister Müller kam es im Juli, als der Minister das eigentlich im September zur Prüfung anstehende Porto für Standardbriefe per Weisung bis Ende 2002 einfror.