Playstation 2 bereits in Österreich
Die neue Konsole von Sony, die Playstation 2, soll auch in Europa für Verkaufsrekorde sorgen.
Das Gerät, das bereits vor Monaten in Japan und vor kurzem in den USA eingeführt wurde, soll ab morgen um 6.390 ATS erhältlich sein. Der Freitag bedeutet den Verkaufsstart in 35 Ländern.
Nach dem furiosen Start in Japan und den USA, wo Spielbegeisterte Stunden oder gar Tage Schlange standen, um eine der neuen Konsolen zu ergattern, rechnet man auch in Österreich damit, dass die Erstauflage schnell vergriffen sein wird. Um den 15. Dezember könnte neuer Nachschub eingeflogen werden. Bis März sollen 70.000 Einheiten in Österreich verkauft werden.

Diese Zahl erreicht man in Deutschland allein mit den Vorbestellungen. Anders als dort soll es aber hierzulande kein Preorder-System geben, da dieses nicht zu erfüllen wäre, wie Sony Austria mitteilt. Gute Karten hat man durch Bestellung via Internet. Innerhalb von 24 Stunden kann man die PSX2 in Händen halten.

Die begehrten Geräte werden derzeit mit russischen Antonov-Transportflugzeugen eingeflogen. Österreich hat bereits einige Lieferungen erhalten. Diese wird aber sicherlich nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen.
Dass Sony ein Lieferproblem hat, ist für den Konzern ärgerlich, denn die Umsatzzahlen in der Branche steigen ständig. 20 Milliarden USD war der Videospiel-Sektor zuletzt schwer - und machte damit mehr Umsatz als die Kino-Industrie. Die Wachstumsrate lag bei 30 Prozent. Von der vor sechs Jahren an den Start gegangenen Playstation I wurden bisher 74 Millionen Stück verkauft.
Von der Playstation II wollen die Japaner bis März zehn Millionen Stück losschlagen, davon drei Millionen in Europa. In der ersten Woche in Europa sollen eine halbe Million Geräte an den Käufer gebracht werden.
Eigentlich hätte die neue 128-Bit-Playstation schon seit einem Monat auf dem europäischen Markt sein sollen. Im August verschob Sony aber kurzfristig den Starttermin. In der Fachpresse wurde spekuliert, die Verzögerung könnte durch Probleme mit dem "Emotion Engine" getauften Grafikprozessor verursacht worden sein. Sony weist dies zurück und schiebt die Schuld auf Zulieferer, bei denen es wegen der hohen Nachfrage zu Engpässen gekommen sei.
Für Sony war die Verschiebung ein schwerer Schlag, nachdem das Unternehmen für den Zeitraum von April bis September einen Verlust von 68,47 Milliarden Yen [10,16 Mrd. ATS] auswies und dies mit hohen Entwicklungskosten für die Playstation II und einem Rückgang der Videospiel-Verkäufe begründete.
Derweil versucht Sony das Weihnachtsgeschäft zu retten: 40 Titel sollen ab morgen verfügbar sein, die Preise bewegen sich zwischen 699 und 899 ATS. Die Hardware, so Sony Austria, werde nicht kostendeckend verkauft. Die Einnahmen holt man sich über die Spiele wieder herein.
Die PSX2 ist auch als DVD-Player einsetzbar, allerdings nur für DVDs mit Ländercode 2. Der Ländercode sorgt bei DVDs dafür, dass Filmfreaks hierzulande beispielsweise keine US-DVDs sehen können. Hintergrund sind die versetzten Starts von Kino und DVD - so könnte es etwa passieren, dass in den USA ein Film bereits auf DVD erhältlich ist, bevor er in Europa im Kino anläuft.
Hersteller und Hacker reagieren mit sogenannten "Codefree"-Geräten - beinahe alle DVD-Player verfügen darüber hinaus über Tastenkombinationen, die die Codesperre ausschalten. Für die PSX2 existieren bereits Codefree-Chips. Die Werke in Asien können aber, so Sony Austria, schnell darauf reagieren und entsprechende Blocker einbauen. Zitat: "Wir können garantieren, dass diese Chips nicht funktionieren". Es wird sich weisen, wer schneller ist.
