Posse um Link zu Rechtextremen
Die Reaktion auf die "Entdeckung" eines Links zur Site der rechtsextremen Partei NPD auf der Site des deutschen Bundesinnenministeriums wächst sich zur Posse aus und zeigt deutlich, wie gut Behörden das Netz "verstanden" haben.
Auf der Site des deutschen Bundesinnenministeriums hat sich bis heute ein Link zur Homepage der rechtsextremen NPD befunden.
Von der Rubrik "Entscheidungsgrundlage zum Verbotsantrag" aus konnte "mit einem Mausklick" [dpa] die Selbstdarstellung der rechtsextremen Partei aufgerufen werden.
Nach Bekanntwerden des Links wurde dieser vom Ministerium am Nachmittag umgehend gelöscht. "Das war mitnichten gewollt", sagte eine Sprecherin.
Unter dem Bericht über die Entscheidung des Bundeskabinetts, beim Bundesverfassungsgericht ein Verbot der NPD zu beantragenbefindet sich ein Link zu der Entscheidungsgrundlage für den Antrag. Die umfangreiche Materialsammlung über die Aktivitäten der rechtsextremen Partei enthält auch einen Abschnitt "Sonstiges Auftreten in der Öffentlichkeit" mit einem Hinweis auf die Selbstdarstellung der NPD im Internet.

Auto-Link
Die Sprecherin betonte, das Problem sei durch ein "technisches Versehen" entstanden.
Es sei ein Programm eingesetzt worden, das im Text genannte Internet-Adressen automatisch verlinke.
Nicht gelöscht wurde allerdings der schriftliche Hinweis auf die Internet-Adresse der NPD, auch wenn so weiterhin Besucher der Ministeriums-Site diese eintippen und so zur NPD-Site gelangen können.
Die Sprecherin sagte dazu, die NPD-Adresse sei "ohnehin mit Hilfe jeder Internet-Suchmaschine leicht ausfindig zu machen".