22.11.2000

DATEN.AT

Bildquelle: orf-on

Offiziell fehlen 30.000 IT-Fachkräfte

Die Erkenntnis, dass Österreichs IT-Wirtschaft massiv Fachkräfte fehlen, wurde jetzt offiziell bestätigt.

Die "Softwarestudie 2000", im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie erstellt, kommt zu dem Fazit, dass die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Softwareunternehmen auf massive Entwicklungsbarrieren stößt.

Neben der geringen Marktgröße behindert vor allem der Mangel an qualifizierten Fachkräften das Wachstum.

30.000 Fachkräfte fehlen

Neben dem geringsten IT-Marktwachstum in ganz Westeuropa [plus 8,1 Prozent von 1999 auf 2000], ermittelt die Studie einen Mangel an etwa 30.000 IT-Fachkräften, wobei zu 68 Prozent vor allem hoch qualifiziertes Personal gesucht wird.

Allein die Softwarebranche habe einen Bedarf von 9.000 Arbeitskräften. "Zurzeit sind aber viel zu wenig Informatiker in Ausbildung", gibt sich der Studienautor Wolfgang Janko auch für die Zukunft pessimistisch.

Die österreichischen Hochschulen produzierten jährlich knapp 1.000 Absolventen für den Informationstechnologie- und Telekommunikationssektor, was zu einer steigenden ungedeckten Nachfrage führe.

Rekrutiert würden die Fachleute vor allem aus der Praxis. Dahinter folgen Höhere Technische [Bundes-] Lehranstalten, sowie Universitäten und Fachhochschulen.

Zuviel Staat

Als zweite Entwicklungsbarriere werden in der Studie steuerliche Bürden, wie Steuervorauszahlungen, Lohnnebenkosten und Abschreibungsregelungen genannt.

Zusätzlich zeigten sich zu wenig Kooperationen mit ausländischen Organisationen im Hardware-, Software- und Bildungsbereich, die Engpässe in der Entwicklung ausgleichen könnten.

Kleine Unternehmen forschen mehr

Außerdem würden österreichische Großunternehmen im internationalen Vergleich mit 3,77 Prozent des Gesamtumsatzes viel zu wenig in die Forschung und Entwicklung investieren.

Nach Angaben der OECD liege die vergleichbare Quote bei den Top 50 IT-Unternehmen der Welt bei ungefähr sieben Prozent.

Die österreichischen Kleinunternehmen weisen hingegen mit 18,8 Prozent einen signifikant höheren Forschungsanteil auf.