21.11.2000

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Bildquelle: FuZo

Kunden hinterlassen immer mehr Datenspuren

Ob mit Kunden- oder Kreditkarten bezahlt, im Internet eingekauft, mit dem Handy telefoniert oder eine Versicherung abgeschlossen wird: Die Kunden hinterlassen immer mehr Datenspuren, die gesammelt, weiterverwertet und sogar verkauft werden.

Eine Schweizer Studie legt daraus resultierende Nachteile offen. Auch in Österreich ist das Problem bekannt.

"Ich werde zunehmend von Marketingaktionen gequält", lautet laut Peter Kolba, Leiter der Rechtsabteilung im Verein für Konsumenteninformation [VKI], eine häufige Beschwerde.

Datensammlungen können ziemlich genau

Aufschluss über die Eigenschaften und "Rentabilität" von Kunden geben: über die Kreditwürdigkeit und Krankheiten, aber auch über Aufenthaltsort zu bestimmten Zeiten, Vorlieben und Gewohnheiten - kurz, eine eigentliche digitale DNA wird möglich, wie es in der Studie "Der gläserne Kunde - Elektronische Erfassung und Auswertung von Kundendaten" heisst. Konsumenten könnten selbst nur begrenzt darüber entscheiden, ob sie persönliche Daten preisgeben wollen oder nicht. Ihnen dürfte zum Teil gar nicht bewusst sein, wann und wo sie überall Spuren hinterlassen.

Warnung vor M-Commerce

VKI-Fachmann Kolba streicht zwei Ansätze zur Prävention von Missbrauch heraus: "Wir müssen einerseits ein Bewusstsein schaffen für die Privatheit von Daten." Denn das Sammeln von solchen laufe über sehr differenzierte Wege.

Als aktuelles Beispiel sei das Einkaufen per Handy [M-Commerce] angeführt: "Es ist ungeheuerlich, was dabei für Daten zusammenlaufen", so Kolba. Und die per Datenschutz zur Verfügung gestellten Mittel sollten andererseits dem Konsumentenschützer zufolge praktikabler gemacht werden.