Neue Sicherheitslücke im Internet Explorer
Bug-Jäger Georgi Guninski hat wieder einmal Sicherheitslücken im Internet Explorer 5.x und in Outlook Express gefunden.
Mit Hilfe von HTML-Hilfedateien [".chm"-Files], so Guninski, können Angreifer beliebige Programme auf dem betroffenen Rechner starten.
Komfortabel soll das Hilfesystem von Windows sein. Es erlaubt deshalb, Programme direkt aus der Hilfe heraus auszuführen. In den Hilfedateien zum Einrichten eines neuen Druckers kann so direkt der Ordner "Drucker" geöffnet werden.
Die Benutzerfreundlichkeit bringt
allerdings Sicherheitsprobleme mit sich. Dass Angreifer mittels
".chm"-Dateien in Verbindung mit dem Internet Explorer oder Outlook
einen Rechner quasi übernehmen können, hat Guninski bereits vor
einiger Zeit nachgewiesen. Microsoft brachte daraufhin einen Patch
heraus, der die Ausführung von Hilfedateien nur erlaubt, wenn sie
vom lokalen Dateisystem stammen.

Umweg hebelt Sicherheitsmechanismus aus
Das reicht nicht, meldet Guninski jetzt: Wer den Speicherort für die temporären Dateien des Internet Explorer kennt, und das ist wegen meist gleich lautender Pfade und Ordnernamen kein großes Kunststück, kann dort eine ".chm"-Datei platzieren und sie anschließend mit dem Befehl showHelp() ausführen.
Dieser Umweg hebelt den Sicherheitsmechanismus des Patchs aus, Windows hält die Datei für ungefährlich.
Auf der Homepage von Guninski wird die Lücke beschrieben. Außerdem befindet sich dort ein Beispielskript, mit dem sich das Problem demonstrieren lassen soll.
