"Ein zweites Yahoo oder ein neues Netscape"
Der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser will als Partner der US-Risikokapitalfirma General Atlantic jährlich 250 Millionen Dollar in die Gründung europäischer Internetfirmen und Telekom-Dienstleister schleusen. Davon sollen mindestens 80 Millionen DM nach Deutschland fließen, sagte Esser der "Welt am Sonntag". "Unser Ziel ist, ein zweites Yahoo oder ein neues Netscape zu entdecken."
"Ich bin überzeugt, dass in Deutschland sehr viele interessante Dienste und Services entwickelt werden, die sich über Handy und später UMTS vermarkten lassen", sagte Esser. "Nach diesen Angeboten werden die Netzbetreiber wie Vodafone "lechzen", denn sie müssen ihr Geschäft mit UMTS durch hohes Volumen und Produkte profitabel gestalten."
Seine Abfindung bei Mannesmann von rund 60 Millionen DM hat Esser nicht in seinen neuen Arbeitgeber investiert: "Von mir will General Atlantic Arbeit, nicht Geld", sagte Esser. Der Manager hatte Mannesmann von einem Schwerindustrie- zu einem Mischkonzern mit Schwerpunkt Telekommunikation umgebaut, seinen Posten aber nach der Übernahme Mannesmanns durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone AirTouch Plc. räumen müssen. Esser wird von Deutschland aus für die Finanzierungsgesellschaft General Atlantic Partners [Greenwich|Connecticut] die Strategie im Telekommunikationsbereich verantworten. Außerdem wird er dem Unternehmen zufolge den Vorsitz im Aufsichtsrat der Apollis AG [München] übernehmen, die an Mobilfunklösungen arbeite. General Atlantic verwaltet zehn Milliarden Dollar Kapital und hat seit 1980 in rund 100 Firmen investiert.